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teribloG/3 2010-08/2011

Autor: Gerhard Jochem

Datum: 23.08.2011

Titel: 22. August 2011: Loriot ist tot - aber die Ente bleibt drin!

 

(Grafik: rijo)

 

Wieder eine Vaterfigur (ohnehin eine der letzten) weniger. Verlassen hat er uns gerade in Zeiten, in denen der Kampf um den Kosakenzipfel immer härter wird und die Bereitschaft der Töchter immer geringer, in Island mit dem Papst (der wir ja sind) eine Herrenboutique (sprich: bu-tí-ke!) zu eröffnen. Nie brauchte man oder frau etwas Eigenes nötiger in einer original von Pahlgruber & Söhnen verkorksten Welt, in der alle Bilder schief hängen und wir umzingelt sind von Vic Dorns und Dickies, bei denen es nun wirklich wurscht ist, ob sie ein Junge oder ein Mädchen sind. Ist es damit getan, dass sich jetzt jeder der Herren ein Häuschen nimmt? Oder ist das Vermächtnis des Großmeisters eine Bundeskanzlerin, die frisurtechnisch und modisch ihre Vorbilder in seinen Frauenfiguren zu haben scheint - morgen bringe ich sie um -, allerdings nicht so aussieht, als ob sie blasen kann, wo der Heinzelmann saugt?

Zum ehrenvollen Andenken an den undeutschesten Preußen fordern wir den Ersatz des ausgeleierten Adlers im Bundeswappen durch einen edlen Föderalmops, die Annahme von Graugrünblau, leicht ins Gelbliche spielend, als Nationalfarbe und die Freigabe des Reichstags als Habitat für die Steinlaus. Und nach dem Aufwachen aus dem bösen Waisentraum vom dämlich blökenden Deutschland 2011 hätten wir gerne etwas Tee mit Gebäck. Er hat es ab sofort besser.


Links:

Loriot zum 85sten (2008)

rijo Humor

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Autor: rijo

Datum: 21.08.2011

Titel: Endlich berühmt - jetzt werden wir reich!

 



Nicht wenig erstaunt waren wir, als wir das Coverbild auf dem Werbeflyer für die diesjährige Nürnberger Friedenstafel sahen - denn es zeigt zweifelsohne den Tisch unseres Verlags testimon bei diesem Bürgerfest im Jahre 2007, jederzeit belegbar durch den Charakterhinterkopf unserer Frau Rieger (s. roten Kreis & ersten Link unten)!

Klaro, wenn es einen guten Grund gibt, auch 2011 an der Festivität in der westlichen Altstadt teilzunehmen, dann ist es die Chance, so hübschen Menschen wie uns zu begegnen und sich etwas über testimon, transiturs oder rijo-research.de erzählen zu lassen, um danach unsere Druckerzeugnisse zu kaufen, zu lesen und unsere Veranstaltungen zu besuchen. Deshalb werden die Herausgeber der Broschüre sicher nicht überrascht sein, wenn sie jetzt eine saftige Honorarrechnung für unser unwissentliches Modeling erhalten, damit wir auch künftig unsere Aktivitäten finanzieren können.

P.S.: Interessenten, die uns und unsere Bekannten als prominente Sympathieträger buchen möchten, melden sich bitte unter info[at]testimon.de. Weil wir immer Geld brauchen, sind wir außer für Rechtsparteien, Hersteller von Landminen und Betreiber von Atomkraftwerken für fast jede Schandtat zu haben.

Links:

Verlag testimon bei der Friedenstafel 2007

Verlag testimon Veranstaltungen

Website Nürnberger Friedenstafel

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 03.08.2011

Titel: Cybersex oder Schwachsinn?

 

 

 

 

Was will uns Microsoft damit sagen?

Links:

Blackie, Brownie & Whitie I: Der kleine Unterschied

Blackie, Brownie & Whitie II: Die Orgie

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Autor: rijo

Datum: 31.07.2011

Titel: Stadt(ver)führungen 2011

 

Gutgelaunt: Susanne Rieger (Bildmitte) mit ihrer Gruppe in der nächtlichen Nürnberger Altstadt
(Foto: Gerhard Jochem)

 

Vor der Lorenzkirche mit einem Bild der Holländerin Cornelia Verbaan, deren Geschichte in transit nürnberg #3 erzählt wird
(Foto: Gerhard Jochem)

 

Wetterfest: Dr. Harald T. Leder (rechts) und Teilnehmer(innen) am Hauptmarkt
(Foto: Susanne Rieger)

 

Überraschungsgäste: eine Schulkasse aus Südafrika mit ihrer Lehrerin Frau Rohwer (4.v.l.) bei der englischen Tour in der Luitpoldstraße
(Foto: Susanne Rieger)

Trotz durchwachsener Witterung und 400 Konkurrenzangeboten fanden unsere vier Rundgänge am Wochenende der Stadt(ver)führungen mit über 120 Teilnehmer(inne)n wieder ein interessiertes und zahlreiches Publikum.

Wie schon in den vergangenen Jahren nutzten wir den Führungsmarathon, um neue Themen und Formen zu erproben, zunächst mit den beiden nächtlichen Touren (Start 22 Uhr) am 01. und 02.07. von Susanne Rieger unter dem launigen Titel Nach - durch - aus Nürnberg. Orientiert an Motiven aus der Publikationsreihe transit nürnberg des Verlags testimon referierte sie an den Schauplätzen des Geschehens in der Altstadt über die Begegnungen von Rein-, In- und Rausländern mit Nürnberg, wobei sich der Bogen über sieben Jahrhunderte und Persönlichkeiten wie Kaiser Ludwig den Bayern, König Bhumibol von Thailand bis zu Karl Valentin spannte - zur informativen Unterhaltung des Publikums.

Neuland betraten wir auch mit den von unserem Freund Dr. Harald T. Leder aus Baton Rouge (Louisiana) realisierten englischsprachigen Führungen auf den Spuren der Amerikaner in der Innenstadt und rund um den Dutzendteich am 03.07.2011. Locker und kenntnisreich begleitete der Experte für die lokale deutsch-amerikanische Geschichte seine Zuhörer(inne)n an Orte, die für das Verhältnis zwischen Einheimischen und Amis eine besondere Bedeutung hatten, wie das Bavarian-American Hotel am Bahnhofsplatz oder die Merrell Barracks in der Frankenstraße.

Wir danken unserem Gaststar Harald und unseren Mitläufer(inne)n für die gelungenen Bildungsspaziergänge und freuen uns auf ein Wiedersehen bei den Stadt(ver)führungen 2012. Beide Programme können von Gruppen oder Einzelpersonen bei transiturs gebucht oder in den bisher vier Ausgaben von transit nürnberg nachgelesen werden (s. Links).

Links:

Website transiturs Stadtführungen München - Nürnberg

transit nürnberg #1-4

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 23.07.2011

Titel: Bavarian Bratwurst - A traditional Nuremberg sausage

 

(Foto: Ruth White)

 

Neulich tauchte aus dem Sommerloch die nessymäßig ungeheuer dumme Idee auf, ein Nürnberger Bratwurstmuseum einzurichten. Wie der Schnappschuss unserer US-Fotokorrespondentin Dr. Ruth E. White aus ihren heimischen Einkaufszentrum im kalifornischen Berkeley zeigt, sollte solcherlei Profilierung die geringste Sorge unserer Gummunolbolidigger und Mischhack-Lobbyisten sein: Das Image der Stadt ist seit fast 80 Jahren ganz ohne ihr Zutun weltweit untrennbar mit einer diffusen braunen Masse verbunden - dagegen helfen keine Prozesse oder Prinzipien.

Links:

Nülnbelg in Südchina (rijo-tv)

"California Dreamin'" - von Nürnberg!

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 21.07.2011

Titel: Der käufliche Kommissar

 

 

Wenn Geldausgeben schon sein muss, dann wenigstens für zeitlose Werte: Da die erste deutsche Fernsehgeneration unaufhaltsam in die Jahre kommt und meist halbwegs gut gewappelt ist, werden ihr jetzt digital gespeicherte Kindheits- und Jugenderinnerungen angeboten. Eines der gelungeneren Beispiele für die perfide Manipulation von nostalgischen Gefühlen und (männlichem) Sammeltrieb sind die neulich komplettierten vier Kassetten mit jeweils sieben DVDs der ZDF-Krimiserie Der Kommissar, deren Titelmusik noch heute jedem über 40 wohlig-gruselig die Nackenhaare kräuselt. Für ca. 40 EUR pro Set bekommt man in stilechter Seventies-Kunstlederoptik zusätzlich das übliche filmische Bonusmaterial, ein instruktives Booklet mit farbigen (!!!) Szenenfotos und einen durchaus originellen Fanartikel (s.o.). Mein persönlicher Favorit ist das Bierfilz, das natürlich niemals ein Weizenglas von unten sehen wird.

Ein Wermutstropfen fällt allerdings in die Erfüllung definitiv unintellektueller Kinderträume: Aus rechtlichen Gründen fehlen einzelne Folgen. Welche Regisseurswitwe oder Filmfirma bekam da bei den Vertragsverhandlungen den Hals nicht voll? Einen Dienst haben sie so dem furztrockenen Schwarzweiß-Quartett Keller, Grabert, Heines, Klein und Fräulein Rehbein nicht erwiesen. Mal abgesehen davon, dass wir bzw. unsere Eltern mit ihren TV-Gebühren schon einmal für die Produktion gezahlt haben. Wie wäre es mit einem Treuebonus für brave GEZ-Kunden?

Der Kommissar, Kollektion 1 bis 4 (ZDF Video 2010/11)

Links:

Erik Ode (1910 - 1983)

Website des Kommissar-Forums

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 21.07.2011

Titel: Andere Länder, andere Autos

 

(Foto: Gerhard Jochem)

 

(Foto: Gerhard Jochem)

 

(Foto: Ruth White)

 

(Foto: Ruth White)

Der edle Kampf gegen Stereotype im Zeichen völkerverbindender Aufklärung fällt schwer, wenn ihre Belege allenthalben auf der Straße herumstehen oder -fahren. Beweist das Bild links oben, aufgenommen in der Nürnberger Nopitschstraße, nicht, dass der Türke an sich ein ebenso wie der Deutsche völlig sachliches Verhältnis zu seinem fahrbaren Untersatz hat? Nichts läge ihm ferner als der Umwelt durch das ihn umgebende lackierte Blech sein pubertäres Imponiergehabe mit einem gehörigen Schuss Machismo aufs Auge zu drücken - Allah behüt'!

Welche Geschichte wohl hinter dem bulgarischen BMW steckt, für den man mittlerweile eine Heckenschere benötigen würde, um ihn durch die Fahrertür zu besteigen, was darauf schließen lässt, wie lange er bereits in der Sielstraße in Gostenhof parkt? Für Ortsunkundige: Nur einige zusammengeknotete Bettlaken entfernt, in der Mannertstraße, befindet sich Nürnbergs Untersuchungsgefängnis. Wahrscheinlich besteht auch zwischen JVA und Parkplatz eine direkte Verbindung durch die Kanalisation ... - Zumindest riecht es im Umfeld des Kofferraums nicht seltsam und man hört weder halb erstickte Hilferufe noch ein Ticken.

Unsere Fotoreporterin h.c. Ruth White (USA) sorgt mit ihren aktuellen Aufnahmen aus Havanna für einen wohltuenden optischen Kontrast zu solch makabren Gedanken (und deutscher Tristesse). Einfach nur schön sind diese bonbonfarbenen rollenden Relikte aus der vorkommunistischen Ära vor der pittoresk verfallenden Kulisse der kubanischen Hauptstadt mit obligatorischem Che-Wandbild. Urteilt man nach ihrem der Zeit und Korrosion spottenden Zustand, lieben Ihre Besitzer sie wohl mindestens so sehr wie ihre Frauen. In unserem sozialistischen Freilandversuch töpperten Maik und Ilja mit pappgrauen Trabbis und Wartburgs herum, bevor sie sich - gewendet - auf Opels und VWs stürzten. Folgt man aber dem Vorbild des ehemaligen karibischen Brudervolkes, sind Mangelwirtschaft und ideologische Bevormundung nicht zwangsläufig eine Ausrede für fehlendes Stilgefühl und echten, subversiven Individualismus. Aus Sachsen, Franken, Anatoliern oder Sofioten werden halt nie Kubaner.

Links:

Mehr zur Mannertstraße: Die fotografierte Redewendung

Mehr Fotos von Ruth White

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Autor: rijo

Datum: 19.06.2011

Titel: Erster Afrika-Tag des Deutsch-Clubs in Bamako

 

 

Herr Uro-ogon bei seiner Einführung
(Foto: Deutsch-Club Bamako)

 

Die Schülerin Malado Sissoko im Vereins-T-Shirt
(Foto: Deutsch-Club Bamako)

 

Der Schüler Oumar Niambélé referiert zu den Themen des Afrika-Tages
(Foto: Deutsch-Club Bamako)

Am 04.06.2011 veranstaltete der Deutsch-Club am Lycée Assa Sidibé in Bamako (Mali) unter der Leitung seines Gründers, des jungen Deutschlehrers Herrn Boureïma Uro-ogon, seinen ersten Afrika-Tag. Nach einer Einführung durch Herrn Uro-ogon streiften sich die Mitglieder reihum ein T-Shirt mit dem (von uns entworfenen) Logo des Vereins über und äußerten sich über die zahlreichen Aspekte des Tagesthemas. Dabei entwickelten sie auch folgende Fragestellung: "Habt Ihr Euch schon einmal in das Jahr 2020 versetzt, Euch vorgestellt, wie Eure Schule, Euer Dorf, Eure Stadt, Euer Land und Euer Kontinent dann aussehen könnten? Beamt Euch in die Zukunft und stellt uns Eure Ideen, Eure Visionen, Wünsche, Ängste und Hoffnungen vor. Lasst Eurer Phantasie freien Lauf, schreibt, malt, gestaltet Eure Vision des Jahres 2020."

Wir hätten gerne gehört, gelesen und gesehen, was die über vierzig Schülerinnen und Schüler, die sich im Club ausschließlich während ihrer Freizeit engagieren, über ihre Zukunft denken. Sie haben gute Gründe, um selbstbewusst und zuversichtlich zu sein, denn sie sind der wertvollste Rohstoff ihrer Heimat in einer Welt, die ihnen immer mehr Möglichkeiten bietet.

Wenn auch Sie die vielfältigen Aktivitäten des Deutsch-Clubs in der malischen Hauptstadt materiell oder ideell unterstützen möchten, nehmen Sie einfach unter boureima_uro[at]yahoo.fr Kontakt mit Herrn Uro-ogon auf.

Link:

Partnerschaften für den Deutsch-Club in Bamako

Am Anfang war transit nürnberg (Herr Uro-ogon im Einsatz für unsere Publikationsreihe)

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Autor: rijo

Datum: 19.06.2011

Titel: Interkulturelles Mittelspiel in München

 

(Foto: Susanne Rieger)

 

Europa und Asien ohne viele Worte im friedlichen intellektuellen Wettstreit bei einem Brett- bzw. Pflasterspiel aus Indien auf der Münchner Freiheit, und das auch noch generationenübergreifend, alles eingefangen von unserer rasenden Fotoreporterin im März 2011. So kann es weitergehen mit der Globalisierung auf kleinstem Raum (geschätzte acht Quadratmeter) - selbst wenn das Abendland der Stellung nach zu urteilen dabei in die Defensive gerät.

Link:

Krampf der Kulturen

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Autor: rijo

Datum: 15.05.2011

Titel: Lesung von Robert Schopflocher in Fürth

 

Robert Schopflocher beim Signieren seines Buches Weit von wo
(Foto: Susanne Rieger)

 

Der Autor und seine Leser(innen)
(Foto: Susanne Rieger)

Am Abend des 28. April 2011 las der 1923 in Fürth geborene und heute in Buenos Aires lebende Schriftsteller Robert Schopflocher in der Grünen Scheune bei St. Michael vor zahlreichem Publikum aus seiner Autobiografie Weit von wo. Auch auf dieser vom Verlag LangenMüller (München) und dem Jüdischen Museum Franken organisierten Veranstaltung, nach Köln und München der dritten Station seiner Lesereise, gelang es dem sympathisch, sensibel, offen und konzentriert wirkenden Autor, die Zuhörer(innen) mit seinem Vortrag und in der sich anschließenden Fragerunde für sich und sein Werk zu gewinnen. Nach einem bisher unveröffentlichten, lyrischen Text über seine Geburtsstadt folgten Auszüge aus seinen 2010 erschienenen Erinnerungen, in denen Schopflocher seine fränkische Herkunft und sein Leben in Argentinien als Zwangsemigrant thematisierte. Dabei eröffneten sich für die Anwesenden Einsichten in Vergangenheit und Gegenwart aus erster Hand, wie dies nur im Werk eines schreibenden und reflektierenden Zeitzeugen möglich ist. Doch es kamen auch seine Zukunftspläne zur Sprache: Ein neues Buch des mehrfach in seinen beiden Heimaten Ausgezeichneten ist bereits in Arbeit.

Link:

Rezension Weit von wo

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Autor: rijo

Datum: 25.04.2011

Titel: transit nürnberg #2 Gastautor Jerry Nothman in den Nürnberger Nachrichten

 

(Quelle: Nürnberger Nachrichten)

 

Zwei markante Nürnberger: Der Weiße Turm & Jerry
(Foto: Susanne Rieger)

Am 14. April 2011 berichtete Claudine Stauber in den Nürnberger Nachrichten anlässlich eines Deutschlandbesuches unseres Freundes Jerry Nothman über sein bewegtes Leben mit den Stationen Ziegelstein, Schweden, Australien und den USA. Sein hart erarbeitetes 'Glück' begann allerdings mit der Vertreibung aus seiner Heimat und der Ermordung seines Vaters durch die Nazis. Dass der Selfmademan mit dem mit zahlreichen Pins gespickten Lederhut, seinem Markenzeichen, dabei sein ansteckendes Lächeln und seinen unverwüstlichen Jungencharme behalten hat, zählt ebenso zu den positiven Facetten seines Charakters wie seine Lebensklugheit und seine immer noch aktive Liebe zur Fliegerei.

Wir sind stolz darauf, in transit nürnberg #2 unter dem Titel Wie ich in Schweden zum Amerikaner wurde exklusiv den einzigen deutschsprachigen Auszug aus Jerrys Autobiografie Lucky Me präsentieren zu dürfen. Hang on Jerry, don't let go!

Links:

Inhalte transit nürnberg #1-4

Jerry Nothmans Autobiografie Lucky Me (Selbstanzeige)

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Autor: rijo

Datum: 06.03.2011

Titel: Krampf der Kulturen

 

(Foto: Susanne Rieger)

Lässt's sich über diesen Schnappschuss nicht trefflich assoziieren und sinnieren? Ein beklemmender Hauch von Beirut, Bagdad oder (ganz aktuell) Bengasi scheint hier in der Luft zu liegen. Bezieht man die deutlich nicht-nahöstliche Bebauung im Hintergrund ein, kriegt man gleich einen xenophobischen Anfall: Wird da etwa mitten in einer deutschen Fußgängerzone Platz gemacht für einen Fundamentalistentreff mit Minarett?

Das tatsächliche Motiv ist weitaus weniger dramatisch und zeigt die Abrissarbeiten Ecke Neuhauser / Eisenmannstraße in München Ende Februar 2011. Trotz laublos-muffeliger Steppjacken-Tristesse leben wir in einem bunteren (und zumindest immobilienwirtschaftlich wahnsinnig dynamischen) Land. Die Damen im Vordergrund hätten wir allerdings gerne gefragt, welche weltoffene Einstellung sie mit ihrer Kluft vermitteln wollen oder ob ihre Macker sie so herumlaufen lassen. Wir glauben, dass Sehschlitze auf Dauer das Blickfeld verengen und ziemlich paranoid sind. Vielleicht punkten Sie aber mit so einem Outfit wenigstens bei Gothic-Fans.

Links:

Interkulturelles Mittelspiel in München

Schildtberger: Ein wunderbarliche vnnd kürzweylige Histori

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Autor: rijo

Datum: 26.02.2011

Titel: Nürnberg baut auf - aber halt wo (2009 - 2011)

 

Frühjahr 2009: Godbye Beton-Betten-Nagel

 

ehemalige Giebelseite zur Kaiserstraße

 

Zeitweise wurde der Autokran auf dem Baugelände ...

 

... zu einem ebenso gewohnten Anblick wie die Türme von St. Lorenz

 

Frühjahr 2011: Na, das sieht doch gleich viel besser aus - oder?

 

Und die Fassadenbegradigung hat auch ein paar Quadratmeter mehr Mietfläche gebracht
(alle Fotos: Susanne Rieger)

Seit Frühjahr 2009 erlaubte der Abriss des südlichen Eckanwesens König- und Kaiserstraße - wohl eine der teuersten Lagen in der Nürnberger Fußgängerzone - interessante Einblicke in die jüngste Architekturgeschichte und gab kritischen Passant(inn)en Grund zum Nachdenken über Stadtplanung, Krisengezeter und Credit Crunch.

Voraussetzung für das unerwartete Wiederaufbau-Feeling an prominenter Stelle war die Schließung eines etablierten Betten- und Wäschegeschäftes, also die Fortsetzung eines traurigen Trends. Relativ neu für Nürnberger Verhältnisse (z.B. im Vergleich zu München) war, dass man den Anlass zur Neubebauung nutzte und dabei zwischenzeitlich enthüllte, wie die allenthalben herumstehenden Sandsteinplattenbauten der vergangenen 30 Jahre drunter aussehen: bunkermäßig betoniert - was das Abräumen nicht gerade vereinfachte.

Baufällig war das nicht, was da zum Vorschein kam, höchstens öde. Trotzdem scheinen sich so langwierige Ab- und Aufbauarbeiten zu lohnen, während anderswo in der Stadt leerstehende Gewerbeimmobilien jahrelang vor sich hingammeln oder denkmalgeschützte Häuser mangels Investoren einzustürzen drohen. O bunte Welt der freien Immobilienwirtschaft bzw. nie sollst du mich befragen, woher das Geld für so etwas kommt. Sitzt den eben noch rettungsbedürftigen Banken der Kreditcolt schon wieder zu locker? Läuft gerade ein EU-Förderprogramm zur Beseitigung ehemaliger Bettenhäuser? Kann man neuerdings überflüssige Baumaßnahmen steuerlich abschreiben?

Ursprünglich hieß es, dass zwischen König- und Kaiserstraße bis Herbst 2009 ein modernes Geschäftshaus errichtet werden solle. Anfang 2011 steht es nun da und wartet auf den Einzug bonitätsstarker Mieter, die sich der Eigentümer aus Düsseldorf bei Baubeginn wünschte. Die damit verbundene Bereicherung der Einzelhandels- und Dienstleistungsszene in einer kaufkraftmäßig immer mehr am Stock gehenden Stadt bleibt abzuwarten.

Architektonisch ist der Bau jedenfalls ein Zugewinn - für die Glasreinigerinnung (wegen der größeren Fensterflächen). Die vorherige regelmäßige Loch- wurde durch eine unruhige Lego-Schlitzfassade ersetzt und das Ganze danach wie beim Vorgänger wieder zugeplattet. Ansonsten könnte das Haus ebenso gut in Pirmasens oder Halle stehen. Hauptsache, auch das Dachgeschoss ist jetzt bis zum Spitzboden vermietbar.

Leider werden wir die Kalkulation des Bauträgers nie zu Gesicht bekommen. Denn künftigen Mietern kann man nur eine ganze Menge Bonität cash im Geldbeutel wünschen, damit sie aufgeht. Für den Kundenfang sollten sie den abschüssigen Engpass zum Anlegen von Fallgruben nutzen. Oder das Umfeld mit Außenbestuhlung zustellen, damit die Fußgänger(innen) zum Betreten des Gebäudes gezwungen sind.

 

Links:

Der Abriss des Augustinerhofes: zeitweiliger Durchblick & bleibende Folgen

Da lacht der Spekulant / Wunder gibt es immer wieder: das Zucker-Bär-Gelände

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Autorin: Susanne Rieger

Datum: 23.11.2012

Titel: Der Norkauer in Münchens Maxvorstadt 2008 - 2012

 

Bilder aus besseren Tagen: Der Norkauer vor dem Auszug der Firma

 

Auch der Neon-Teppichjunge ist verschwunden

 

 

 

Schicksalsgenossen auf dem Tortenstück: Der Bacchant, sein Reitfisch und der Norkauer

 

Das Gebäude 2010

 

Das Brunnenmanderl sitzt noch fest im Sattel

 

Dezember 2011: bunte Abschiedsvorstellung mit Art Babel

 

Phantasie an der alten Fassade, die den neuen Bauherren fehlt

 

September 2012: Pfüat Di, Norkauer - Der traurige Rest

 

Wenigstens die Bäume stehen noch, sonst Tabula Rasa zwischen Augusten- und Dachauer Straße
(alle Fotos: Susanne Rieger)

Der Norkauer als charakteristischer Bau zwischen Dachauer, Augusten- und Karlstraße ist ein in den Volksmund eingegangener Fixpunkt der Münchner Maxvorstadt. Meine Stadtführung durch die nach der bayerischen Prinzessin Auguste benannte Straße endet hier, weshalb er mir besonders ans Herz gewachsen ist.

Ursprünglich wurde das Gebäude 1898/99 vom städtischen Oberbaurat Adolf Schwiening als elektrische Unterstation erbaut und 34 Jahre später durch die Architekten Oswald Orlando Kurz und Eduard Herbert erweitert. Die Privatabnehmer der Umgebung bekamen von hier ihren Lichtstrom, der mit einer Spannung von 2 x 110 Volt verteilt wurde. Das Haus ist also auch ein Denkmal der Technik- und Stadtgeschichte. Seit den 1950er Jahren war die Firma Norkauer Bodenbeläge Mieterin des Gebäudes, das den Stadtwerken München gehört.

Seit 2008 existieren seitens der Stadtwerke Pläne, die Liegenschaft zu verkaufen - mit der Option Abriss und Neubebauung. In der zunehmend hippen Maxvorstadt (Stichwort Pinakothekenviertel) steigen noch immer die Immobilienpreise, da dürfte sich so etwas selbst auf einem eigenwillig geschnittenen Grundstück zwischen drei stark befahrenen Straßen lohnen. Aber man mag gar nicht an die architektonischen Gräueltaten denken, die an dieser städtebaulich sensiblen Stelle begangen werden könnten.

Variante 1: Ein neuer Coffeeshop oder eine Fastfoodstation mit mediterraner Außenbestuhlung, zu denen die Kundschaft bei der momentanen Verkehrsführung allerdings todesmutig hin- und herüberhechten müsste. Dafür könnte wenigstens der historische Bau erhalten bleiben.

Variante 2: Ein gesichtsloser Neubau, der sich schlimmstenfalls an den Geschosshöhen der umliegenden Bebauung orientiert, der Gegend einen der wenigen Räume zum Atmen nimmt und die Kreuzung optisch zustellt.

Im Dezember 2009 räumte die Firma Norkauer ihren langjährigen Stammsitz und suchte sich neue Räumlichkeiten. Jetzt erinnern an sie nur noch die abblätternden Werbeaufschriften in den Fenstern und die Schmutzränder ihrer früheren Neonreklame an der ockerfarbenen Wand. Als Vorboten des Verfalls finden sich erste Graffitis.

Noch steht das Haus wie ein Fels in der Brandung des es umtosenden Straßenverkehrs. Über ihm pendelt unheilvoll das Damoklesschwert des fehlenden Denkmalschutzes, mit der eigenartigen Begründung, es sei wegen der häufigen Umbauten im Inneren nicht erhaltenswert. Konsequent weitergedacht träfe das z.B. auch auf das kürzlich völlig neu überdachte Odeon oder den Alten Peter zu ... - Außerdem dürften sich in dem Technikgebäude selbst in seinem Originalzustand kaum historisch wertvolle Lüftlmalereien oder Rokokostuck befunden haben. Davon, dass es als eines der wenigen im weiteren Umfeld des Hauptbahnhofes, wenn auch schwer beschädigt, den Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs überstanden hat und deshalb zu den raren Zeugnissen der ursprünglichen Bebauung zählt, spricht niemand, vermutlich weil die mit der Denkmaleigenschaft verbundenen Auflagen nicht förderlich für die Verkaufsabsichten der Stadtwerke wären.

Es stellt sich die bange Frage, wie es weitergehen wird. Falls die Lokalbaukommission den Stadtwerken oder einem Käufer dafür grünes Licht gibt, ist der Norkauer sicher schneller abgeräumt als man Pfüat Di! sagen kann.
Sein Kompagnon auf dem dreieckigen Platz, der verspielte bronzene Bacchant auf dem Delphin, genießt im Gegensatz zu ihm natürlich den Schutz des Gesetzes und liefe Gefahr, entweder demontiert oder zum schmückenden Beiwerk eines immobilen Geldautomaten in der oben beschriebenen Form zu werden.

Wir bleiben dabei (und behalten - wie seit Jahren - ein Auge darauf): Lasst den (ehemaligen) Norkauer in Ruah und gewinnmaximalverdichtet München woanders!


Das Ende vom Lied vom Tod (2010 - 2012)

Im Juni 2011 bekam ich von den Stadtwerken auf meine diesbezügliche Anfrage die Antwort, dass eine Sanierung des ehemaligen Norkauer zu aufwendig und das Gebäude samt Grundstück im Jahre 2010 verkauft worden sei. Nun laufe ein Architektenwettbewerb zur Neugestaltung des Areals. Wie die bei einem Privatinvestor aussehen würde, war allen Beteiligten sicher klar.

Mit dem Kulturprojekt Art Babel kam noch mal Leben in die Bude und Farbe an die Wände, allerdings nur vorübergehend. Im September 2012 rückten die Abrissbagger an und machten das ehemalige Umspannwerk im von Dachauer, Augusten- und Karlstraße gebildeten Dreieck platt, damit dort ab Frühjahr 2013 das Augustenkarree entstehen kann. Nach den Augustenhöfen (Augustenstraße 15 - 19) auf dem Areal des früheren Möbelhauses Egetemeier jetzt also in unmittelbarer Nachbarschaft wieder so ein Maklertraum aus dem Wörter-Legokasten - Zusammensetzungen mit Palast, Serail, Hacienda oder Pagode sind noch nicht en vogue, kommen aber sicher auch noch - und unsere Prognosen im Falle eines Abrisses treffen leider ein:

1) Wie befürchtet wird's ein 08/15-Kasten mit viel Glas, ein vierstöckiges Geschäftshaus mit drei Penthousewohnungen, insgesamt 3000 Quadratmeter. Das exponierte Grundstück wird maximalst verdichtet und aussehen wie die Lieschen-Müller- bzw. Liesl-Huber-Version der berühmten Einmündung am New Yorker Times Square. Mehr wäre auf diesem Eckgrundstück nur noch gegangen, wenn man es dreifach unterkellert und die Straßen überbaut hätte.

2) Im Erdgeschoss ist ein Café mit Terrasse vorgesehen. Der Bacchant auf seinem Delphin darf dabei gnadenhalber etwas historische (?) Kulisse abgeben, möchte sich wohl aber lieber ganzjährig unter seiner hölzernen Winterabdeckung verstecken, weil ihm dann der Anblick des Elends aus zeitgemäßer (?) Architektur und vielen hippen Menschen mit ihren Coffee-to-go-Bechern zwischen quietschend bremsenden Autos erspart bliebe.

Pfüat Di, Norkauer! Meine Führung wird weiter an dieser Ecke enden (wenn da noch Platz ist) und um eine Langzeitbeobachtung der städtebaulichen Entwicklung reicher sein. Ob es sich dabei um eine Aufwertung der Gegend handelt, sollen die Teilnehmer(innen) im Vergleich mit Aufnahmen der alten Situation selbst entscheiden. Das Umspannwerk und der Norkauer sind jedenfalls Geschichte, denn in der Maxvorstadt herrscht Goldgräberstimmung.

Das Bild der Geier drängt sich auf, die über jedem Anwesen kreisen, aus dem noch mehr Wohn- oder Gewerbeeinheiten herauszuholen sind. Auch der Denkmalschutz kann sie nicht dauerhaft vertreiben, wenn sich selbst die Stadt durch Verkauf aus der Verantwortung zieht. Schönes neues Stahlglasbeton-München, in dem am Schluss nur noch die alten Gemäuer stehen bleiben, die auf den Ansichtskarten zu sehen sind, damit die Touristen weiterhin kommen und die Bewohner der Luxusapartments von ihren Dachterrassen den Ausblick auf Dom, Theatinerkirche und ein paar historische Blendfassaden behalten.

Link:

transiturs-Stadtführungen von Susanne Rieger in München und Nürnberg

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 23.02.2011

Titel: Der King of Schmäh lebt - nur halt jetzt in Kanada


... (vielleicht aus steuerlichen Gründen - das kennt man ja) und schrieb in der Ausgabe vom 19. Februar 2011 einen Leserbrief in geschliffenem Englisch an The Economist.

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Autor: rijo

Datum: 11.02.2011

Titel: tz-Interview mit unserer Luftkriegsexpertin Susanne Rieger

 



aus: tz München, 27.01.2011

 

In der Ausgabe vom 27.01.2011 interviewte die tz Susanne Rieger als Expertin für ihre Serie über das Erbe der Bombenangriffe auf München. Anlass für die Artikelreihe waren die letzten Blindgängerfunde. Alles andere als ein 'Blindgänger' war 2005 Riegers Buch Brennende Erinnerung - Münchner Zeitzeugen berichten über den Luftkrieg, das schon lange vergriffen ist und die Grundlage des Gesprächs bildete.

Links:

Brennende Erinnerung. Münchner Zeitzeugen berichten über den Luftkrieg

Der Luftkrieg gegen München

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 29.01.2011

Titel: Gerade noch rechtzeitig: Sarrazins Schniepelalarm

 

hinten, v.l.n.r.: Igor Sarazinov, Ömer Sarrazüni, Abdullah Sar-Azzin
vorne, ditto: Václav Sarrazinek, Josip Sarazinevic, Woldemar Sarrazinsky,

Schlomo Sarrazinson, Mbongo Sar-Azong
(Foto: Neukölnner Schlawinerpost)

 

Bevor das Horrorszenario einer Bundeskanzlerin von irgendwo aus der Taiga zwischen Helmstedt und Wladiwostok oder durchgeknallten Bankern, deren Vorfahren sich während der Kreuzzüge unter die Bäuche von Karawanenkamelen geschnallt nach Deutschland eingeschmuggelt haben, wahr wird, hat Thilo Sarrazin mit seiner messerscharfen Analyse unsere Aufmerksamkeit auf das ebenso gefährliche wie planlose, fremdrassige Rumgetacker in unserer Mitte gelenkt. Wo kämen wir hin, wenn jeder grenzdebile Beutedeutsche sich weiterhin vermehren könnte, wie und wie oft er will, ohne den neuen Star unter den Hobby-Eugenikern zuvor um Erlaubnis zu fragen?!

Doch hätte selbst ein weniger großer, offenbar von seiner Frühstücksdirektoren-Existenz gelangweilter Geist nicht längst die Zeichen an der tropenholzvertäfelten Wand erkennen können, z.B. in obiger Aufnahme vom ersten Kameradschaftsabend fortpflanzungswilliger Migranten in Berlin-Neukölln 1923? Stierte nicht schon damals aus diesen Gesichtern der dumpfe Drang zur Zeugung pränatal völlig verblödeten Faultiernachwuchses, der uns uneindeutschbar auf der Tasche liegen und dem Leser mit gedrucktem Stuss auf die arischen Testikel gehen soll? Jawoll, hätte er! Wir können nur froh sein, dass unser Volk der undichten Denker immer wieder Männer vom Kleinkaliber eines Herrn S. hervorbringt, der den Tschappos zeigt, wo das Hackebeil hängt.

Link:

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? (rijo-tv)

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Autor: rijo

Datum: 29.01.2011

Titel: Unsere Autorin Verena Müller-Rohde zu Gast beim German American Women's Club Nürnberg-Fürth

 



v.l.n.r.: die Zeitzeugin Hilde Green, Verena Müller-Rohde & Anne M. Hayner Heffner
(Foto: Susanne Rieger)

 

Frau Müller-Rohde erzählt über den Americana Club ...
(Foto: Susanne Rieger)

 

... und die Beiträge der Mitautoren in transit nürnberg #4, Jake Jacobson ...
(Foto: Susanne Rieger)

 

... sowie Ray Weinstein
(Foto: Susanne Rieger)

 

Die Mitglieder des GAWC als aufmerksame Zuhörerinnen
(Foto: Susanne Rieger)

 

Frau Hayner Heffner und Frau Müller-Rohde gut gelaunt nach dem Vortrag
(Foto: Susanne Rieger)

Am 26.01.2011 trafen sich die Damen des German-American Women’s Club (GAWC) Nürnberg-Fürth e.V. im Nürnberger Maritim Hotel, um unserer treuen Autorin (seit der ersten Ausgabe von transit nürnberg) und Übersetzerin, der freien Journalistin Verena Müller-Rohde (Weinheim) zu lauschen. Zur Freude des Verlags testimon machte ihr schwungvoller Vortrag den Anwesenden Lust zum Kauf von transit nürnberg #4: USA, wofür wir dem GAWC in Person seiner Vorsitzenden, Frau Anne M. Hayner Heffner, und Frau Müller-Rohde, die auch die Vorstellung des Buches moderierte, danken möchten.

Links:

Website GAWC Nürnberg-Fürth

Buchvorstellung transit nürnberg #4: USA!

Inhalte transit nürnberg #1-4

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Autor: rijo

Datum: 27.01.2011

Titel: Glückwunsch! Unser Autor Dr. Harald T. Leder ist US-Bürger

 

Grund zur (Vor-)Freude: Dr. Leder bei unserer Veranstaltung am 04.07.2010
(Foto: Susanne Rieger)

Es ist nicht leicht, ein Ami zu werden: In einem Artikel der Nürnberger Zeitung von Sharon Chaffin (Link s.u.) berichtet unser Freund und Gastautor Dr. Harald T. Leder über den Erwerb der US-Staatsbürgerschaft und das Leben in den Vereinigten Staaten.

Von Dr. Leder stammen in transit nürnberg #2 der Beitrag „Nicht fürs Leben geeignet“: farbige Soldaten und ihre Kinder in Nürnberg nach 1945, und in transit nürnberg #4 der Text Von zwei Menschen, die ihre Welt veränderten: Die Geschichte einer ungewöhnlichen deutsch-amerikanischen Beziehung über das Ehepaar Regina und Wilbert Francois.

Wir wünschen ihm und seiner Familie alles Gute im Land of the Free!

Links:

NZ-Artikel „Wie ein Ansbacher Amerikaner wurde“ über Dr. Harald T. Leder

Dr. Leders Texte bei rijo-research.de

Warum Lincoln nicht Obama gewählt hätte: Eine Innenansicht der US-Südstaaten

Changing People’s Minds? American Reorientation in Germany After World War II

Dr. Leders Auftritte bei unseren Veranstaltungen am 4. Juli

2009


2010

Inhalte transit nürnberg #1-4

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Autor: rijo

Datum: 10.01.2011

Titel: Last snowman standing

 

26.12.2010: Unser Innenhof-Schneemännlein ...
(Foto: Susanne Rieger)

 

... selbstbewusst (mit Kastaniennase) am Fensterbrett.
(Foto: Susanne Rieger)

 

31.12.2010: Das Wetter machte einen Standortwechsel und kleinere Reparaturen notwendig.
(Foto: Susanne Rieger)

 

Versteht jemand die Anspielung "Rübennase"? Der- / diejenige möge uns eine E-Mail schicken und bekommt dafür ein Kreuz (aber jeder nur eines).
(Foto: Susanne Rieger)

 

06.01.2011: Er trotzt der Schwerkraft, selbst nachdem er das Gesicht verloren hat.
(Foto: Susanne Rieger)

 

Und der Hut ging ihm auch hoch.
(Foto: Susanne Rieger)

 

07.01.2011: Der Tatort kurz vor Eintreffen der polizeilichen Spurensicherung.
(Foto: Gerhard Jochem)

 

Daher kommt also die Wendung den Löffel abgeben.
(Foto: Gerhard Jochem)

Die turbulenten Witterungsverhältnisse um die Jahreswende 2010/11 gaben uns die Gelegenheit, im Innenhof unseres bescheidenen Mietanwesens täglich den dramatischen Kampf eines selbst geformten (wow!) Schneemannes (wegen der Größe vielleicht besser: -männchens) gegen die Naturgewalten zu beobachten. Trotz der zwischenzeitlichen Notwendigkeit von Ersatzteilen (Nase, Mund) schlug er sich wacker und machte dem Motto von rijo Don’t let the bastards grind you down alle Ehre - bis steter Regentropfen ihn zum Schmelzen brachte und seine wässrigen Bestandteile im Gully verschwinden ließ.

Was lernt uns das? Die Stellung halten, solange es geht, aber sich rechtzeitig verflüssigen, wenn es zu warm wird. Und: Der nächste Frühling kommt bestimmt.

Link:

Frozen fountains (gefrotzelte Brunnen in München)

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Autor: rijo

Datum: 12.12.2010

Titel: Schnee?! Schee!!

 

Der ewige Ochse an der Fleischbrücke

 

Winterliches Treiben auf dem Ölberg unterhalb der Kaiserburg

 

Blick von der Burgfreiung nach Südwesten, im Vordergrund die Türme von St. Sebald

 

Der Turm der Fronfeste beim Pegnitzausfluss

 

An der Maxbrücke mit Blick auf St. Lorenz

 

In der Ludwigstraße
(alle Fotos: Susanne Rieger)

Haben Sie's bemerkt? In der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember 2010 ging in Nürnberg die Welt unter. Die medial breitgetretene Apokalypse bestand faktisch aus dem (zugegeben) stärksten Schneefall auf die Stadt seit langem bei konstantem Seitenwind, was zu mitunter skurrilen Formationen der weißen Pracht führte.

Was die motorisierten Pendler als Verletzung ihres elementaren Menschenrechts auf ganzjähriges Fahren mit Sommerreifen empfanden, war für die zu Fuß gehenden (schön blöd) Innenstadtbewohner (noch blöder) ein herrliches Spektakel: Die Schneedecke legte sich nicht nur gnädig verhüllend über manch ästhetische Schandtat, sondern dämpfte durch ihre verkehrshemmende Wirkung auch den üblichen Geräuschpegel vor und hinter der Stadtmauer derart, dass wir Lärmjunkies wider Willen nach mehreren Stunden ohne Hupstakkato und "Lalülala" fast schon Entzugserscheinungen bekamen. Solange dazu noch die Wintersonne strahlte, war es eine kostenlose Mega-Giga-Show ohne Dauerbeschallung, rustikal angepinselte Plastikjurten und die alles durchwabernde Geruchsmischung aus abgestandenem Glühwein, Essensresten und Geschmacksverstärkern. Zu St. Sebald und St. Lorenz gesellte sich zeitweise ein exklusiver Hauch von St. Moritz.

Das unschuldige Weiß ist längst aus dem Stadtbild verschwunden und am 13.12. steht wie alle Jahre wieder der Coca-Cola-Eventtruck auf dem Jakobsplatz, um der vorweihnachtlich milde gestimmten Menschheit die frohe Botschaft vom Konsum bis zum Erbrechen einzuhämmern. O mei, wie jämmerlich im Vergleich zu dem Schauspiel, das die Natur mit etwas Wasser, Wind und Minustemperaturen inszenieren kann, womit sie nebenbei auch noch große Teile unserer hochentwickelten westlichen Zivilisation zum Stillstand bringt. Petrus, der alte Terrorist ...

Links:

Die Saat des Grauens ("Schnee" im Mai 2009)

Schi und Rodel gut - auf dem Trafalgar Square (Februar 2009)

mehr Winterfotos von Susanne Rieger

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Autor: rijo

Datum: 04.10.2010

Titel: Ehrenbrief der Stadt Fürth für rijo-Autor Willie Glaser

 

Schwungvoll: Willie Glaser im Fürther Rathaus
(Foto: Susanne Rieger)

 

Treffen (in Nürnberg!) zur Vorbereitung weiterer Projekte (v.l.n.r.): Der Fürther Stadtheimatpfleger Dr. Alexander Mayer, Willie Glaser, Lokalgeschichtsforscher Peter Frank
(Foto: Willie Glaser)

 

Willie Glaser bei seiner Dankesrede
(
Foto: Susanne Rieger)

 

OB Dr. Jung überreicht Willie Glaser den Ehrenbrief
(Foto: Susanne Rieger)

 

Berichterstattung der "Fürther Nachrichten"

 

Ein stolzer Fürther
(Foto: Susanne Rieger)

Am 30. Juni 2010 wurde dem produktivsten rijo-Autor Willie Glaser in Anwesenheit von Familienmitgliedern und Freunden im Fürther Rathaus von Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung der Ehrenbrief der Stadt Fürth verliehen. Der OB begründete die Auszeichnung wie folgt:

Es verlangt mir schon eine gehörige Portion Respekt ab, wenn ich mir die Lebensgeschichte von Willie Glaser ansehe: Deshalb ist es mir eine große Ehre, ihm den Ehrenbrief der Stadt Fürth überreichen zu dürfen.

Willie Glaser wurde 1921 in Fürth geboren.

Kurz vor Kriegsausbruch 1939 konnte er nach Belfast (Nordirland) entkommen.

Er trat in die polnische Exilarmee ein und landete mit dem kanadischen Kontingent 1944 in der Normandie zur Befreiung von Europa.

Da seine Familie verschollen war, ließ er sich nach dem Krieg in Kanada nieder.

Nach einem geschäftlich erfolgreichen Leben widmete er sich im Alter den Kontakten mit Fürth und der Forschung zur Frage: Wie konnte es zum Holocaust kommen?

Zunächst arbeitete er das Schicksal seiner Familie im Detail auf. Er brach die Kontakte nach Deutschland und nach Fürth nie ab, was durchaus verständlich gewesen wäre.

Schon 1998 initiierte er die Schenkung wertvoller hebräischer Drucke durch das Archiv des Canadian Jewish Congress an das Jüdische Museum Franken, im Jahre 2007 beteiligte er sich am Zeitzeugen-Projekt der Leopold-Ullstein Schule.

Willie Glaser ist seit Jahren ein sehr guter Freund des Jüdischen Museums Franken. Er hat sich um mehrere Online-Publikationen zur fränkisch-jüdischen, insbesondere der Fürther Geschichte verdient gemacht.

Er hat sich in der Vergangenheit auch um weitere Schenkungen an das Jüdische Museum Franken bemüht, indem er einen Aufruf in der Presse startete.

In seinen zahlreichen öffentlichen Auftritten in Kanada als hochdekorierter Kriegsveteran hat er seine Fürther Zeit nie in einem schlechten Licht erscheinen lassen.

Seine Erlebnisse erzählt er immer wieder gerne Schülerinnen und Schülern und diskutiert mit ihnen. Seine positive Einstellung gibt er gerne weiter.

Zurzeit erforscht Willie Glaser das Schicksal seiner nach Izbica deportierten und ermordeten Mutter.

Durch die Aufarbeitung des Schicksals seiner Familie hat er der Geschichtswissenschaft wertvolle Hinweise zur Holocaustforschung geben können.

Der Fürther Willie Glaser steht exemplarisch für ein Schicksal in einer bisher beispiellosen geschichtlichen Zäsur. Indem er selbst diese Zäsur bewältigt, hilft er uns, sie zu bewältigen.

In seiner Erwiderung ging Glaser bewusst nicht auf den Holocaust ein. Um über ihn zu sprechen, gäbe es andere Gelegenheiten. Vielmehr erinnere er sich an seine glückliche Kindheit in Fürth, die ihm niemand nehmen könne. Dies mache ihn zu einem stolzen Fürther.

Mit unserem Freund freuen wir uns über diese Anerkennung, die ebenso wie die Ehrenbürgerschaft für Prof. Henry Kissinger zeigt, dass Fürth seine ehemaligen jüdischen Einwohner und ihre Verdienste würdigt und dabei die gemeinsame schmerzhafte Geschichte nicht verdrängt. Ganz eigennützig hoffen wir, dass Willie noch viele Jahre forscht und schreibt, um bei rijo-research.de die Ergebnisse zu veröffentlichen.

 

Link:

Die Geschichte der Familie Glaser, geschrieben von Willie Glaser

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Autor: rijo

Datum: 24.11.2016

Titel: Deutsch-amerikanische Geschichte & US-Länderkunde auf rijo-research.de

 

(Grafik: rijo)

Da es hierzu keine eigene Indexseite gibt, dürfte für an obigen Themen Interessierte die folgende Zusammenstellung der einschlägigen rijo-Texte hilfreich sein.

Wer des Englischen mächtig ist, findet in dieser Sprachfassung unserer Website bzw. von teribloG natürlich noch viel mehr Informationen & Bilder aus / über Amerika bzw. unser wechselvolles Verhältnis zum home of the brave and land of the free.

Links

Deutschland, Bayern, Franken:

Reaktion und Antiamerikanismus

Lincoln, Elvis, Eisenhower: amerikanisch-deutscher Kulturexport 1959

Die Organisation des Office of Military Government for Bavaria (OMGB) im Frühjahr 1949

Operation Christmas Spirit: Amerikanische Weihnachtsfreuden für die Besiegten

Zwei G.I.s erobern Landshut

Fürth und die USA (von Reinhild Kreis)

Amerika Haus Nürnberg - Nordbayerns direkter Draht in die USA

SS-Kaserne: Erinnerungen an Nürnberg 1959 von Raymond M. Weinstein

transiturs zweiteilige Stadtführung Amis gone home


Biografien:

All the news that's fit to print: Die Familie Ochs aus Fürth und die New York Times

Peter Frankenfeld in Franken

Ray D'Addario: Der Fotograf der Nürnberger Prozesse und der zerstörten Stadt

Unsere Hühnerfarm. Das Leben von Bernhard und Reta Kolb nach der Emigration in die USA von Herbert Kolb

Comeback nach Nürnberg: Prof. Raymond M. Weinstein 1960 / 2010

A Love in Black and White: Regina Cornelsen Francois’ Weg von der Pegnitz an den Mississippi (Nachbericht zur Veranstaltung in der Reihe club testimon am 02.10.2010)


Länderkunde USA:

Best of Abraham Lincoln (Honest Abe) 1809 - 1865

Wo ist der Roosevelt? Zum 150. Geburtstag von Theodore Roosevelt (1858 - 1919)

Jüdisch-deutsche Berichte aus New York 1932 & 1937

Obama in der Wüste (2008)

Warum Lincoln nicht Obama gewählt hätte: Eine Innenansicht der US-Südstaaten (2009)

Stimmen unserer Freunde in den USA zum Präsidentschaftswahlkampf 2012

US-Stimmen zur Wahl von Donald Trump zum Präsidenten 2016

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Autor: rijo

Datum: 27.09.2010

Titel: Der Nürnberger Neptun taucht wieder auf!

 

Da isser mal wieder: Neptun als Brunnenfigur, noch im Nürnberger Stadtpark
(Foto: Susanne Rieger)

 

Offizielles Modell für die Gestaltung des Jakobsplatzes mit dem Neptunbrunnen aus den 1980er Jahren
(Quelle s. Link)

 

Von der Pflasterwüste mit Würschtljurte ...

 

zur Piazza mit Atmosphäre: So könnte der Jakobsplatz nach einer Verlegung des Neptunbrunnens aussehen
(Fotos: Susanne Rieger, Montage: Gerhard Jochem)


Die Diskussion über die Neugestaltung von Haupt- und Obstmarkt hat erneut ein Thema an die Oberfläche gespült, das die Nürnberger(innen) seit mittlerweile sage und schreibe mehr als 340 Jahren umtreibt: Den passenden Standort für den Neptunbrunnen, ein städtebauliches Schmuckstück, das im Stadtpark ein kümmerliches Schattendasein fristet.

Wir sagen nur: Ha! Haben wir schon vor zwei Jahren gewusst, dass er da nichts zu suchen hat. Unsere unveränderte Meinung ist unter dem Link „Ihr habt ... das Wasser in den Köpfen“ oder warum der Neptunbrunnen auf den Jakobsplatz gehört (s.u.) nachzulesen.

Also bitte das wirklich imposante Teil nicht irgendwo auf dem zwangsläufig (wg. lokalem Hully-Gully-Zeitgeist) als zentralstem Stadtplatz ständig von Events heimgesuchten Hauptmarkt abstellen, wo es dann statt von Bäumen von den Buden und Plastikzelten der ganzjährigen (und immer sehr historischen) italienisch-französischen Christspargelosterhäfelesfischwochen verstellt wird. Viel besser wäre es, dem als Trailerpark für Holzhammer-PR-Aktionen missbrauchten Jakobsplatz seine längst geplante Mitte zu geben - und die allgemeine Aufmerksamkeit für solche Fragen auf eine generelle Prüfung des Zustands der öffentlichen (steuerbezahlten) Räume in Nürnberg zu lenken, bevor alle Überlegungen durch die schleichende Privatisierung (nur der Nutzung, nicht der Unterhalts- & Folgekosten) endgültig überflüssig werden.

Link:

„Ihr habt ... das Wasser in den Köpfen“ oder warum der Neptunbrunnen auf den Jakobsplatz gehört

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Autor: rijo

Datum: 06.09.2010

Titel: Zur Lage der Nation

 

Stuckrelief an einer Hausfassade in der Münchner Schubertstraße
(Foto: Susanne Rieger)

 

In den Gesichtsausdruck können Sie jetzt hineininterpretieren, was Sie wollen: Gedanken an die Bundesregierung, das nahende Ende des Sommers, Ihren Chef, die Qualität des deutschen Fernsehprogramms, die Steuern, die Zukunft ...

Link:

rijo Humor

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 26.08.2010

Titel: Ein bisschen Spaß muss sein - dank Telekom!

 

Corpus delicti 1 vom 16.06.2010

 

 

Corpus delicti 2

 

Vermutlich lief es so: Bei einer der regelmäßigen Vorstandssitzungen der Telekom Deutschland GmbH über den Dächern von Bonn stellten die anwesenden Herren - über die Zusammensetzung dieses exquisiten Zirkels informiert die Fußzeile der Firmen-E-Mails - Niek Jan van Damme, Thomas Berlemann, Thomas Dannenfeldt, Albert Henn, Dr. Christian P. Illek und Dr. Bruno Jacobfeuerborn fest, dass es in ihrem Reich nichts mehr zu tun gab, da es so wohlbestellt war: Bis an die Schmerzgrenze fähige Mitarbeiter wachten über und arbeiteten mit perfekt funktionierender Software und waren laufend damit beschäftigt, die tränenerstickten Danksagungen ihrer Kundschaft bescheiden abzuwehren, die von ihnen nicht nur fast umsonst sagenhafte Dienstleistungen, sondern auch ihre Allgemeinbildung ausschließlich - s.o. Brechreiz-Schlagzeile "Frau muss Baby ohne Gehirn austragen" - wer braucht da noch "Das Goldene Blatt"? - von der Homepage dieses Giganten in der Welt der elektronischen Kommunikation bezog.

„Das ist aber totaaal laaang-wei-lig“, sprach wohl Herr van Damme, denn er wird als Vorstandssprecher schließlich dafür bezahlt.

„Finde ich auch, gleich so’was von ätzend“, pflichtete vielleicht Herr Dr. Christian P. Illek, auf dessen „P.“ man echt neidisch sein kann - „Werft den Purschen zu Poden!“ -, bei.

Die zündende Idee zu einer Änderung dieses unerträglichen Zustands trauen wir am ehesten jemand zu, der Dr. Bruno Jacobfeuerborn heißt. Ohne es beweisen zu können, schieben wir ihm kurzerhand den oben im Bild festgehaltenen Schwurbel in die Armanischuhe, weiterhin (s.u. Link) ganz Deutschland durch scheinbar mit der Schrotflinte über die Website geballerte Grafiken zu verwirren sowie den noch fulminanteren Einfall, das E-Mail-Programm in ein digitales Überraschungsei zu verwandeln, das u.a. mikroskopische Texte produziert. Dabei ist der dreifache Bin Laden alias Fitch oder Kühnemann für Liebhaber des schwarzen Humors noch witzig, die systemimmanenten Fehlleistungen in der Online-Postfachverwaltung nur ärgerlich. Dazu passt, dass die Pflege von Kundenkontakten offenbar entweder an das nordkoreanische Ministerium für Volksaufklärung oder einen katholischen Schweigeorden abgegeben wurde.

Während wir also nach bald vier Monaten immer noch auf eine Antwort auf unsere dummen Fragen zu diesem Zufallsgenerator warten, können wir uns dank der Innovationsfreude der firmeneigenen Softwareentwickler kindisch über das animierte Uhr-Icon freuen, das bei jedem Versuch, E-Mails abzurufen, fröhlich eiernd über den Bildschirm hüpft oder hängenbleibt, oder hüpft, oder hängt, oder hüpft ... - was Zweifel daran aufkommen lässt, dass das sicher existierende Alkoholverbot in der Telekom-Entwicklungsabteilung konsequent umgesetzt wird. Prost!

Link:

Felix Magath (121 x 78 m) versinkt brennend im Golf von Mexiko!

Werben Sie einen Telekom-Kunden - Wenn Sie sich Feinde schaffen wollen (2012)

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Autorinnen: Susanne Rieger & Olga Grineva

Datum: 26.08.2010

Titel: Deutsch-russische Stadtführung „Zwangsarbeit in Nürnberg 1939 - 1945“ am 22. August 2010

 

Frau Rieger im Plärrer-Untergeschoss mit einem Nachruf auf Rob Zweerman, den Initiator des Nürnberger Zwangsarbeitermahnmals (Foto: Susanne Herbrich)

 

Frau Grineva am Zwangsarbeitermahnmal auf dem Plärrer
(Foto: Susanne Herbrich)

 

Die Gruppe im U-Bahnhof Plärrer
(Foto: Aleksandr Klebanov)

 

In der Sandstraße
(Foto: Susanne Herbrich)

 

 

Frau Rieger und Frau Grineva lesen aus dem testimon-Buch "Solange ich lebe, hoffe ich"
(Foto: Susanne Herbrich)

 

Frau Rieger und Frau Grineva schildern die Schicksale von Zwangsarbeitern im Opernhaus
(Foto: Susanne Herbrich)

An einem strahlenden Spätsommersonntag führten Frau Olga Grineva (Meridian Reisen Nürnberg) und Frau Susanne Rieger (transiturs München-Nürnberg) 55 aufmerksame und ausdauernde Teilnehmerinnen und Teilnehmer fast zwei Stunden durch die heiße Nürnberger City auf den Spuren der ausländischen Menschen, die während des II. Weltkriegs von den Nazis in diese für die Rüstungsproduktion und die Militärlogistik wichtige Stadt verschleppt wurden.

Beginnend am Mahnmal für die etwa 100.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter auf dem Plärrer und in seinem Untergeschoss informierten Frau Grineva und Frau Rieger über das damalige Leben von Ukrainern, Russen, Polen, Italienern, Franzosen, Holländern und Ungarn sowie ihre Erfahrungen mit der deutschen Bevölkerung. Die Beispiele zeigten die Unmenschlichkeit des auf Ausbeutung und Versklavung ausgerichteten totalitären Systems, aber auch Fälle von Mitleid, Mut und Nächstenliebe.

Nach den positiven Reaktionen auf die Premiere dieses zweisprachigen Rundgangs im März und die bereits im August 2009 auf Deutsch und Russisch angebotene Tour über die Schicksale jüdischer Nürnberger Ärzte 1933 - 1945, die auch in den Medien Beachtung fanden (s.u. Links), fühlen sich die Veranstalterinnen ermutigt, weitere Themen, die insbesondere für Neubürgerinnen und Neubürger aus Russland, der Ukraine, Weißrussland usw. interessant sind, als Führungen oder Vorträge anzubieten. Ob ihnen das gelingt, wird davon abhängen, inwieweit sich wie für die Veranstaltung am 22. August der Verlag testimon Sponsoren bereitfinden, Wissbegierigen eine kostenlose Teilnahme zu ermöglichen. Unserer Meinung nach bietet diese Form nicht nur die Vermittlung von geschichtlichen Fakten, sondern auch eine Gelegenheit zur Begegnung von Einheimischen und Zuwanderern sowie zur Verbesserung der deutschen Sprachkenntnisse und ist somit ein gutes Instrument der Verständigung und Integration.

Links:

Die Führung am 14.03.2010

Die Führung über jüdische Ärzte in Nürnberg am 09.08.2009

Das Buch "Solange ich lebe, hoffe ich"

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 20.08.2010

Titel: Nahe am Wasser gebaut

 

(Foto: Susanne Rieger)

 

(Foto: Susanne Rieger)

 

(Foto: Susanne Rieger)

 

(Foto: Susanne Rieger)

Zugegeben, es hätte schlimmer kommen können. Statt des nach dem Rohbau (s.u. Link) zu befürchtenden Palasts der Republik im Kleinformat wurde es nur ein schamhaft rotgebeiztes Fachwerk vortäuschender Retro-Glaskasten. Der hat mit der örtlichen SPD sogar schon einen Fanclub, der ihn großflächig plakatiert als ... - das ist nicht ganz klar. Beispielhafte Nürnberger Architektur oder Symbol für das Boom Town an sich?

Offen bleibt auch die Frage, die wir schon letztes Jahr gestellt haben, ob’s den sicher nicht billigen Spaß wirklich gebraucht hat oder man das Geld nicht besser in woanders vor sich hinrottende öffentliche Immobilien hätte stecken sollen. Aber so eine Denke ist wohl nicht mehr zeitgemäß, wenn sich z.B. nur einen Plastikbecherwurf von der idyllisch-exklusiv gelegenen Rappelkiste entfernt die Insel Schütt ihren Namen durch das tonnenweise An-, Ab- und Wiederanfahren von Sand zur naturgetreuen Simulation des Teutonengrills ein zweites Mal verdienen muss. Stil hat nicht jeder, Abzocke ist Menschenrecht und Verschandelung offenbar ab einer gewissen Dimension nicht mehr strafrechtlich zu ahnden.

Dem flippig-floppigen Zeitgeist hinterherhechelnd fordern wir deshalb sofort - im Rahmen des Bestensverdienerschutzes - die durchgehende Schiffbarkeit der Pegnitz im Stadtgebiet Nürnberg und einen steuerfinanzierten Jachthafen auf dem Hauptmarkt, um den Hartzvier-Losern endlich mit unserem Speed Boat zeigen zu können, wer hier wirklich anschafft. Zu Fuß kommt man wegen der vom Spittler- bis zum Laufertor lückenlosen Außenbestuhlungen sowieso nicht mehr durch die Altstadt. Und mit einem SUV fährt mittlerweile jeder Sparkassen-Knalldepp im Schalterdienst die Adlerstraße auf und ab.

Der jetzt wahrscheinlich als Ölbohrinsel in der Nordsee dienende bulgarische Waikiki Beach Ponton bei der Liebesinsel war erst der Anfang ... vom Ende.

P.S.: Neien, in Wirklichkeit wird alles gut: Nachdem das Public Viewing während der WM weite Teile der Wöhrder Wiese in eine mittelasiatische Steppe mit Chemieklos und Catering verwandelt hatte, wurde dort jetzt - ein Jahr nach unserer Anregung - neues Gras gesät, damit die Bolzer nicht eines Tages endgültig im Morast versinken.

Link:

Mou des sei? (Bilder der Baustelle 2009)

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Autor: rijo

Datum: 15.08.2010

Titel: Eine nette Überraschung

 

Herr Sané & Frau Rieger im KulturGarten
(Foto: Gerhard Jochem)

 

Bleiben wir beim Thema heilsame Einflüsse des schwarzbunten Kontinents aufs käsige Europa (s.u.): Als wir am 6. Juni, also noch vor Beginn der von Angela & der Bildzeitung angeordneten, spontan sinnfrei fahnenwedelnden „Doitschland“-Euphorie nichtsahnend im Nürnberger KulturGarten saßen, erschien uns - unabhängig vom Weißenoher-Konsum - eine Lichtgestalt: Souleymane (Samy) Sané, Ex-Clubspieler aus dem Senegal, dessen Name als Torschütze beim legendären 2:1-Auswärtssieg gegen den AS Rom in der Saison 1988/89 für alle Ewigkeit in die Vereinsannalen eingemeißelt ist.

Herr Sané, der für sein Alter unverschämt fit aussieht (von Frau Rieger aus weiblicher Sicht bestätigt), ging danach zum Leidwesen der Fans nach Wattenscheid, wo auch heute noch sein Lebensschwerpunkt liegt. Bei der Wahrnehmung des PR-Termins in Nürnberg erzählte er uns, dass er sich bemüht, junge afrikanische Talente hierher zu holen, was durch die Auflagen der Fußballverbände aber immer schwerer werde. Für uns unverständlich, wenn gleichzeitig eine typische Bundesligamannschaft auch als (mehr oder minder begabte) Balkanauswahl durchgehen würde. Spätestens wenn auch die dortige Jugend lieber mit dem iPhone als der Lederkugel herumspielt, werden Herrn Sanés Dienste stärker gefragt sein. Dafür wünschen wir dem sympathischen Mann mit dem unverwechselbaren Lächeln viel Erfolg.

Links:

Nürnberg feiert den DFB-Pokal (teribloG 2007)

Ruuudi, Balla, und die Folgen (teribloG 2002)

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Autor: rijo

Datum: 15.08.2010

Titel: Am Anfang war transit nürnberg

 

Voilà!

(alle Fotos: Boureima Uro-ogon)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wieder ist unserem Korrespondenten für Afrika - bekanntlich die Wiege der Menschheit - ein veritabler Scoop gelungen: Herr Boureima Uro-ogon konnte neulich bei einem Besuch des zum Malischen Nationalmuseum gehörenden „Garten der Vorgeschichte“ in Bamako beweisen, dass es unsere Publikationsreihe transit nürnberg bereits zu Zeiten der Dinosaurier gegeben hat und sie somit erheblichen Anteil an der Evolution des Lebens von glibberigen Schlammbewohnern zu Virtuosen mit angespitzten Ästen und Feuersteinen hatte. Außerdem eignen sich unsere Hefte und Bücher offensichtlich ganz prima zur Abwehr von Säbelzahntigern und Nazis. Nicht auszudenken, wohin sich die Erdlinge noch entwickeln werden, wenn sie weiterhin fleißig transit nürnberg lesen.

Übrigens sucht Herr Uro-ogon eine Möglichkeit zu einem Studienaufenthalt in Deutschland, was ihm von der hiesigen akademischen Bürokratie nicht unnötig erleichtert wird. Wer diesbezüglich eine gute Idee oder sogar ein konkretes Angebot für einen intelligenten und humorvollen jungen Pädagogen aus Mali mit sehr guten Deutschkenntnissen hat, möge sich bitte bei uns melden.

Links:

Arriba transit nürnberg!

transit nürnberg kommt an ...

transit nürnberg in der Ägais gesichtet!

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Autor: rijo

Datum: 11.07.2010

Titel: Zeitungsinterview mit der gebürtigen Fürtherin Luise David in Bloomington (USA)

 


In ihrer Ausgabe vom 12.02.2010 brachten „The Herald-Times“ der Universitätsstadt Bloomington in Indiana (USA) ein ausführliches Interview mit Luise David (94), unserer langjährigen, in Fürth geborenen Freundin, über ihre Erinnerungen an ihre erzwungene Emigration von Deutschland in die USA.

Luise, geborene Dreyfuss, die Tochter des bekannten Allgemeinarztes Dr. Albert Dreyfuss in der Schwabacher Straße, erzählte dem Journalisten von ihrer Auswanderung über Hamburg im Jahre 1938, zunächst allein mit ihrem kleinen Sohn. Da ihr Mann erst später nachkommen konnte, musste sie sich als alleinerziehende Mutter auf Zeit in den ersten Monaten in Amerika selbst zurechtfinden.

Zwei Episoden beweisen Luises bewundernswerten Witz und ihre Vitalität. Ihre dreißigjährige berufliche Tätigkeit als Buchhalterin in einer Textilfabrik fasst sie folgendermaßen zusammen: „Ich war einer der besten Geldeintreiber, den sie jemals hatten. Ich arbeitete wie ein Mann und bekam das Gehalt einer Frau. Aber als ich mit 86 Jahren in Rente ging, bekam ich von der Firma eine Bonuszahlung von 5000 Dollar.“

Ein 1,80 m hoher Gummibaum schmückt ihre Wohnung im Seniorenheim. Er ist ein Ableger der Pflanze, die ihr ihr Gatte vor 74 Jahren zu ihrem ersten Geburtstag nach der Hochzeit schenkte: „Und er treibt immer noch neue Blätter.“

Wir sind stolz auf Luises Freundschaft und ihre Kurzbiografie bei rijo-research.de. Außerdem bietet transiturs eine u.a. auf der Grundlage ihrer Erinnerungen erarbeitete Stadtführung zur jüdischen Geschichte in Fürth an (s. Links).

Links:

Luise David, geb. Dreyfuss: Wie wir überlebten. Die Chronik unserer Familie

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Autor: rijo

Datum: 10.07.2010

Titel: transiturs bei den "Stadt(ver)führungen" 2010

 

Treffpunkt für die Altstadtrunde: der Hauptmarkt

 

Frau Rieger zeigt Szenenfotos aus "Das Urteil von Nürnberg"

 

Thema jüdische Emigranten, veranschaulicht mit einem NoricAmerica-Plakat

 

G.I.-Erinnerungen in der Luitpoldstraße

 

Die Gruppe vor dem früheren Bavarian-American Hotel
(alle Fotos: Gerhard Jochem)

 

Bericht über die Führungen in der "Nürnberger Zeitung" am 25.06.2010

Eine Weltpremiere und gleich ein voller Erfolg: An vier Terminen mit insgesamt über 100 Teilnehmer(inne)n waren die von transiturs erstmals unter dem Titel „Amis gone home“ bei den Nürnberger „Stadt(ver)führungen“ 2010 in der Altstadt und am Dutzendteich angebotenen Rundgänge zu den Verbindungen zwischen der Noris und den USA seit 1945 ein Publikumsrenner. Am 19. & 20. Juni tourte Frau Susanne Rieger mit aufmerksam lauschenden Gruppen, deren Mitglieder oft eigene Erlebnisse mit den Amis erzählen konnten, insgesamt vom Hauptmarkt bis zum Zeppelinfeld und trug durch ihre Ausführungen nicht nur rückblickend zum besseren Verständis zwischen Deutschen und Amerikanern bei.

Wir hoffen, dass das Interesse an den beiden auch von der Presse beachteten Führungen und dem Buch transit nürnberg #4, bei dessen Vorbereitung sie entstanden sind und das ihre Inhalte vertieft, erhalten bleibt: Die „Zupfer“ sind weg, ihr Einfluss und ihre Spuren sind geblieben.

Link:

Buch, Stadttouren, Poster: Unser Triple Whopper über Amis in Nürnberg

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Autor: rijo

Datum: 28.09.2010

Titel: Buch, Stadttouren, Poster: Unser Triple Whopper über Amis in Nürnberg

 

(Grafik: rijo)

 

Für alle, die das Thema Nürnberg und die USA interessiert, haben wir drei unschlagbare Angebote:

1) Das Buch transit nürnberg #4.

2) Die transiturs-Stadtführungen Amis gone home: Die zweiteilige Tour durch die Altstadt und rund um den Dutzendteich informiert an den historischen Schauplätzen anhand von Zeitzeugenberichten, authentischen Quellen und historischen Fotos über die fünfzigjährige US-Präsenz in Nürnberg.

3) Die Plakatserie NoricAmerica: Zwanzig coole Motive zum Kaufen oder Ausstellen zeigen Aspekte der lokalen deutsch-amerikanischen Beziehungen von 1944 bis heute.

Nicht zu vergessen sind natürlich auch die einschlägigen Texte bei rijo-research.de.

Weitere Informationen zu den einzelnen Punkten finden Sie unter den folgenden Links.

 

Links:

Informationen über transit nürnberg #4: USA!

Die Premiere von Amis gone home bei den Stadt(ver)führungen 2010

noricAmerica: A poster series about Nuremberg & America 1944 - 2010

Deutsch-amerikanische Geschichte auf rijo-research.de

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Autor: rijo

Datum: 30.04.2010

Titel: H. Peter Sinclair (1921 München - 2010 London)

 

(Grafik: rijo)

 

Am 27. April 2010 verstarb nach kurzer Krankheit in London unser aus München stammender Freund H. Peter Sinclair.

Peter war für uns nicht nur ein einmaliger Zeitzeuge der bayerisch-jüdischen Geschichte, sondern vor allem ein Mann, den wir wegen seiner positiven Lebenseinstellung, seiner nie erlahmenden Energie, seinem Münchner Humor und seiner ständigen Bereitschaft, sich für andere zu engagieren, sehr schätzten. Sein geschichtliches Wissen und seine sprachlichen Fähigkeiten brachte er auch bei rijo-research.de durch Übersetzungen unserer Texte ins Englische ein. Dabei waren Peters Aufgeschlossenheit gegenüber den Möglichkeiten des Internets und sein professioneller Umgang mit ihnen phänomenal. Diese lebende Verbindung ließ den Kontakt mit seiner früheren Heimat nie abreißen.

Wir sind stolz darauf, als sein ideelles Erbe auf unserer Website die Autobiografie des „Alten Peter“, wie er sich selber scherzhaft nannte, und die von ihm vermittelte Geschichte seines Vaters, Dr. Michael Siegel, zu haben (s.u. Links).

Der Tod von Peter und seiner in Nürnberg geborenen Frau Susan (gest. 2006) ist für uns ein großer menschlicher Verlust.

Links:

Von Siegel zu Sinclair: Eine jüdische Familiengeschichte unserer Zeit von H. Peter Sinclair

Zwei Photos machen Geschichte. Der 10.3.1933 im Leben des Dr. Michael Siegel von Isabel A.

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 24.04.2010

Titel: Extra, Extra: Felix Magath (121 x 78 m) versinkt brennend im Golf von Mexiko!

 

(Design & Inhalt: Vorschul-Bastelgruppe Bonn-Poppelsdorf)

 

Oben also ein besonders schönes Beispiel für den Hirnstuhl an 'Informationen', mit dem man von den Affen insbesondere im Internet, aber auch sonst, zunehmend rasant und heftig beworfen wird. Mit dieser Augen und Hirn quälenden Collage aus Wörter- und Bildermüll beglückte die Telekom neulich auf ihrer Eingangsseite für geraume Zeit jeden, der z.B. seine E-Mails online abrufen wollte. Ein dreifach Hoch aufs Content Management System bzw. seine souveräne Beherrschung!

Was lernt's uns noch? Der ehemalige Clubtrainer Magath ist an allem schuld. Und man sollte Digitalfotos nie größer ziehen als es die Pixel hergeben. Aber Hauptsache eine Katastrophe (von der wir selbst nicht betroffen sind) und "unsere Partner" haben dazu "attraktive Angebote", in diesem Fall vielleicht Plastiksäcke für die Tierkadaver in den Farben der Saison.

Links:

Ein bisschen Spaß muss sein - dank Telekom!

rijo Humor

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Autor: rijo

Datum: 04.04.2010

Titel: Deutsch-russische Stadtführung „Zwangsarbeiter(innen) 1939 - 1945 in Nürnberg“ am 14.03.2010

 

Aufmerksame Zuhörer(innen) am Plärrer
(Foto: rijo)

 

Frau Grineva (links) & Frau Rieger (rechts, mit Hut) erläutern das Zwangsarbeitermahnmal
(Foto: rijo)

 

Nachberichterstattung in Rubezh Nr. 3 (63), März 2010

 

Reichlich Resonanz beim Publikum und in den Medien - es berichteten die Nürnberger Nachrichten, Radio Z und das katholische St. Heinrichsblatt (Bamberg) fand die im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Franken e.V. veranstaltete und von transiturs und Meridian Reisen auf Deutsch und Russisch realisierte Stadtführung zur Zwangsarbeit in Nürnberg während des II. Weltkriegs. Trotz Schmuddelwetters nahmen an dieser Premiere mehr als 40 Wissbegierige teil, denen Frau Olga Grineva (Meridian Reisen Nürnberg) und unserer Frau Rieger (transiturs München-Nürnberg) an den Orten des Geschehens Sachinformationen und die individuellen Erfahrungen der Betroffenen vermittelten.

Die zweistündige Tour kann bei transiturs (E-Mail info[at]testimon.de, Tel. 0162-75 15 840) oder Meridian Reisen (E-Mail rmeridian[at]web.de, Tel. 0911-43 12 705) für Gruppen ab 5 Personen gebucht werden.

Links:

Zweisprachige Zwangsarbeiterführung im August 2010

Deutsch-russische Führung von transiturs und Meridian Reisen über jüdische Ärzte in Nürnberg (August 2009)

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Autor: rijo

Datum: 29.10.2011

Titel: transit nürnberg deep down south

 

Frau Eckhart mit transit nürnberg #2 vor dem Louisiana State Capitol in Baton Rouge
(Foto: Harald T. Leder)

 

Blick von den Stufen des State Capitol auf die Stadt: rechts hinten die Autobahnbrücke über den Mississippi
(Foto: Harald T. Leder)

Als Teil unserer viralen Durchdringungsstrategie des transatlantischen Buch- und Zeitschriftenmarktes ist es uns gelungen, nicht nur mehrere Exemplare aller bisherigen Ausgaben von transit nürnberg in die USA zu schmuggeln, sondern dort sogar Menschen zu finden, die sie lesen können: Dr. Harald T. Leder, Freund und Generalrepräsentant des Verlags testimon in Nord- und Mittelamerika hat Beziehungen und Charme spielen lassen, um seine nette Kollegin, Frau Anke Eckhart von der Universität Bonn, die derzeit in Texas weilt, dazu breitzuschlagen, mit transit nürnberg # 2 in Baton Rouge vor dem Kapitol des Bundesstaates Louisiana zu posieren (beiden herzlichen Dank auch!). Der Bauherr des an die Berliner Stalinallee gemahnenden Klotzes, Gouverneur Huey Long, wurde übrigens 1935 erschossen, unseres Wissens nach aber nicht von einem Architekturkritiker.

Link:

Arriba transit nürnberg!

Informationen über transit nürnberg #4: USA! und seine Vorgänger

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Autor: rijo

Datum: 22.09.2012

Titel: Beste Bücher, billigste Preise: testimon antiquarisch

 

(Grafik: Carl von Spitzimon)

 

Unsere ständig aktualisierte Bestellliste testimon antiquarisch enthält seltene Titel wie bibliophile Bücher und ausgefallene Fachliteratur, die beim Riesengroßhändler Amazon nicht erhältlich sind. Wer darin fündig wird, bekommt den betreffenden Artikel schnell und zuverlässig mit Rechnung zugeschickt.

Links:

testimon antiquarisch

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Autor: rijo

Datum: 20.02.2010

Titel: Deutsch-polnischer Crashkurs für heikle Fälle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nichts ist schwieriger als sich in einer fremden Sprache politisch korrekt auszudrücken. Vor lauter Freude, endlich das scheinbar richtige Wort gefunden zu haben, vergisst man leicht den Aspekt, dass man damit bei einem sensiblen Muttersprachler Wutausbrüche, Lachsalven oder Tränenströme (oder nacheinander alles 3) auslösen kann.

Um derlei Peinlichkeiten zu vermeiden, gab bereits im Jahre 1972 Herr Janusz Turczynski in Warschau das unentbehrliche Handwörterbuch „Wie sagt man es polnisch?“ heraus, in dem er, wie die genialen Illustrationen von HA-GA zeigen, auch äußerst schwierige Themen wie ungewolltes Altern, Alkoholismus unter Frauen, unkontrollierte Fortpflanzung und extreme Übellaunigkeit nicht aussparte. Somit ermöglicht er es selbst nur des Wackelpolnischen Mächtigen, sich in kniffligen Situationen angemessen auszudrücken bzw. das Gegenüber sprachlich und emotional richtig zu verstehen.

Um sich bei unseren Freunden von der Weichsel endgültig einen Stein im Brett zu verschaffen, hier noch zwei einfache Sätze zum Auswendiglernen (Aussprache in eckigen Klammern]:

Ich wohne in München = Mieszkam w Monachium [m’eschkam w monachjum].

Ich wohne in Nürnberg = Mieszkam w Norymberdze [m’eschkam w norymberdse].

Link:

rijo Index Europa

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 06.02.2010

Titel: Indischer Volkshumor und höhere deutsche Witzlosigkeit

 

 

Laut der Ausgabe des antikapitalistischen britischen Kampfblattes The Economist vom 30.01.2010 erfreut sich oben abgebildete Zero-Rupien-Banknote in Indien zunehmender Beliebtheit bei der durch traditionell korrupte Beamte gequälten Bevölkerung: Wenn Krishna Normalinder mal wieder mehr oder weniger subtil von einem solchen um Bakschisch angegangen wird, häufen sich die Fälle, in denen er ihm die von einer Bürgerbewegung hergestellte und verbreitete Nullnummer mit dem aufgedruckten Appell „Ich verspreche weder zu bestechen noch Bestechungsgelder anzunehmen“ in die gierige Pratze drückt. Wahrscheinlich schaut der alte Gandhi wegen des gelungenen Witzes so vergnügt vom Nicht-Geldschein herunter.

Die indischen Scherzreiskekse sind zu beneiden, denn mit entsprechend bedruckten Kein-Euro-Noten würde man in Deutschland das Problem nicht lösen, da hierzulande in der Regel niemand mehr rustikal Bargeld über den Tisch schiebt, außer vielleicht balkanesische Import-Export-Spezialisten mit nicht wirklich legalem Handelsgut. Man kann sich auch eleganter Freunde machen, nicht so plump wie seinerzeit in München durch an Müllmänner verschenktes Flaschenbier (was prompt zu deren Rauswurf führte): nette Dienstreisen, Jobs für die bucklige Verwandtschaft, grauzonige Nebenbeschäftigungen etc. pp.

Übrigens stand neulich in der bereits genannten Antiestablishment-Postille - Karl Marx schrieb „Das Kapital“ auch in London! -, dass Ethologen die umgekehrte Proportionalität von Unrechtsbewusstsein und Machtstellung experimentell nachweisen konnten, freilich in Abhängigkeit von einer gewissen charakterlichen Disposition (die notorischen „Alphatiere“ halt). Bei teutonischen Oberpavian(inn)en richtet man mit humorigen Aktionen deshalb nicht viel aus, höchstens durch das heimliche Abschrauben ihres Türschildes und die folgende panische Angst vor dem Bedeutungsverlust.

Links:

Website der indischen Korruptionsgegner von 5th Pillar

„Flotte Darmtätigkeit“ gegen Größenwahn!

Phrasenschatz & Handlungsanleitung für das Krisenmanagement

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Autorin: Susanne Rieger

Datum: 05.02.2010

Titel: Unfränkisch & vielseitig

 

 

 

(Fotos: Susanne Rieger)

Auf einem Nürnberg-Rundgang um den Laufer Schlagturm kommt man in der Oberen Talgasse an diesem Haus vorbei. Die Stirnseite ist nicht nur wegen der türkisen Fensterläden auffällig, die ganze Architektur überrascht: Der offensichtliche Umbau wirkt wie mit dem Messer halbiert und passt auch sonst nicht zum fränkischen Baustil, sondern sieht eher italienisch oder französisch aus.

Um die Ecke erwartet die Betrachterin eine originelle Wendeltreppe mit einer keck vorspringenden Überdachung. Da haben sich Eigentümer und Architekt wirklich einmal funktionale und ästhetische Gedanken gemacht. Das Ergebnis sticht positiv aus dem Blech & Glas Einerlei mit drangepatschten Balkönchen heraus. Nachahmenswert!

Link:

Azzurra Norimberga!

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Autor: rijo

Datum: 01.02.2010

Titel: rijo - voll auf die Augen!

 

München, Lenbachgärten
(Fotos: Susanne Rieger)

 

Auch nach einem harten Arbeitstag, wenn man / frau keine Lust mehr hat auf lange Texte und Gehirnakrobatik, muss nicht auf den regelmäßigen Besuch unserer Internetpräsenzen verzichtet werden: Fotostrecken mit und ohne künstlerischem Anspruch, bewegte Bilder, manchmal sogar vertont, und Comics dienen bei rijo und testimon der gehobenen Entspannung mittels nachdenklichem Hingucken.

Es folgt eine Auswahl unserer visuellen Highlights (Obacht: Um den vollen Nutzwert von diesen teilweise sogar herunterladbaren digitalen Wunderwerken zu haben, ist erfahrungsgemäß ein Quäntchen Ironie hilfreich).

Kunst am Bau
testimon Galerien & Fotoarchiv
rijo Download Galerie 1
rijo Download Galerie 2

rijo-tv
rijo feiert 20 Jahre deutsche Einheit
Sankt Isidors Brunnenwunder (deutsche Version)
Wunderliche Mutationen
Napoleons Albtraum
Die Gründung Münchens für Eilige (11 sec)
Metropolregion Nürnberg
Nülnbelg in Südchina
Hinweise für die Hausfrau
R-EVOLUTION!
Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? (rijo-tv)
Schmunzeln mit Dürer

Passion at moonlight
The Visit of the Invisible Alien Superwoman
Shine

rijo-Unterschichten-TV: 1 - 2 - 3

Fotostories & Comics
Blackie, Brownie & Whitie I: Der kleine Unterschied
Blackie, Brownie & Whitie II: Die Orgie
Die fotografierte Redewendung
Dürers größtes Abenteuer: Mit 5000 Ferkelstärken ins Weltall
The State of the Nations

Experimente
„Auch der Führer kann fröhlich sein“

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Autor: rijo

Datum: 23.01.2010

Titel: Arriba transit nürnberg!

 

(Grafik: rijo)

 

 

Señora Mata Mendoza im alten Teil von Acapulco nahe des Jachtclubs, mit einem wunderschönen Blick über die Bucht ...
(Foto: Harald T. Leder)

 

... und im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt beim Zócalo (Platz der Verfassung), im Hintergrund der Torre Latinoamericano
(Foto: Harald T. Leder)

Unaufhaltsam breiten sich die transit-nürnberg-Idee und mit ihr die entsprechenden Druckerzeugnisse weltweit aus. Wie obige Aufnahmen zeigen, ist so (mit leichter Verzögerung) transit nürnberg #2 mittlerweile im ehemaligen Reich der Azteken angekommen. Unser Freund Dr. Harald T. Leder lichtete für uns zum Beweis seine Schwägerin mit dem wunderschönen Namen Maria Anastasia Mata Mendoza in der Postkartenlandschaft des legendären Badeortes Acapulco und im urbanen Gewimmel von Mexiko-Stadt ab. Wir danken beiden für ihren Einsatz und planen nun nach Überquerung des Panamakanals die Eroberung Südamerikas.

Links:

Fotostrecke transit nürnberg international

Vivos o muertos - in München

transit nürnberg deep down south

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Autor: rijo

Datum: 23.01.2010

Titel: NS-Täterforschung in Nürnberg

 

(aus: "Nürnberger Nachrichten", 18.12.2009)

65 Jahre nach Ende des Terrorregimes der Nazis nimmt ein privater Forscher endlich die möglichst vollständige Dokumentation seines wichtigsten regionalen Herrschaftsinstruments in Angriff: Anhand von Archivquellen in Nürnberg, München und Berlin will Thomas Auburger Personal und Organisation der Gestapoleitstelle Nürnberg rekonstruieren, deren Zuständigkeitsbereich von Würzburg bis nach Karlsbad im Sudetenland reichte. Den Ausgangspunkt seiner Recherchen bildet eine Datenbank mit den Namen von ca. 6000 Beschäftigten der Geheimen Staatspolizei, die im gesamten Reichsgebiet und in den von Deutschland okkupierten Staaten eingesetzt waren. Wesentlich erschwert wird Auburgers Arbeit durch die planmäßige Vernichtung zentraler Unterlagen bei und nach Kriegsende.

Ein erstes spektakuläres Ergebnis seiner Nachforschungen, über das die „Nürnberger Nachrichten“ am 18.12.2009 (s.o.) berichteten, war die Entdeckung eines bisher selbst Fachleuten unbekannten Organigramms der hiesigen Gestapo. In ihm wurden von einem Insider die Funktionäre und ihre Aufgabengebiete benannt, von denen nach Auburgers bisherigen Erkenntnissen viele nach 1945 in den Polizeidienst zurückkehren konnten.

Sollte sein Grundlagenprojekt die angemessene materielle Unterstützung finden, plant der NS-Forscher durch eine Veröffentlichung das seit langer Zeit bestehende Desiderat eines biografischen Nachschlagewerkes zu den vor Ort für die Verfolgung u.a. von politischen Gegnern, Juden und Sinti Verantwortlichen zu erfüllen.

Links:

Vortrag "Gestapo Nürnberg: ein Werkstattbericht" am 08.05.2010

Tötungsorte der Nürnberger Opfer der Schoa

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Autor: rijo

Datum: 23.01.2010

Titel: Neu in Regensburg: Stadtführungen zur jüdischen Geschichte

 

(Grafik: Sylvia Seifert)

Die Rundgänge von Sylvia Seifert in deutscher und englischer Sprache durch die Altstadt von Regensburg behandeln ein Spezialthema und machen die Teilnehmer(innen) mit der ältesten jüdischen Gemeinde Süddeutschlands bekannt.

Der Bogen spannt sich vom Mittelalter, als die Gemeinde ein Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit war und die Stadt eine blühende interkulturelle Tradition als Drehscheibe des Fernhandels pflegte, bis hin zu Verfolgung und Vertreibung im 20. Jahrhundert und den Anfängen einer neuen jüdischen Gemeinschaft vor 60 Jahren.

Link:

http://www.shalom-in-regensburg.de

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Autor: rijo

Datum: 22.01.2010

Titel: "California Dreamin'" - von Nürnberg!

 

(Fotos: Ruth White)

Wieder einmal hatte Dr. Ruth E. White, unsere Korrespondentin an der US-Westküste, den richtigen Riecher für sensationelle Fotomotive und machte sich an einem Samstagmorgen im Januar 2010 mit ihrem iPhone auf den Weg zu einem Parkplatz in El Cerrito (Kalifornien). Das Ergebnis dieser abenteuerlichen Expedition kann oben besichtigt werden: Das Auto eines unerschütterlichen Fans, der mit allen ihm (oder ihr?) zu Verfügung stehenden Mitteln Werbung für Nürnberg und Franken macht. Dabei haut er / sie den unschuldigen Kaliforniern visuell deutsche Wortungetüme wie "Metropolregion" um die Ohren und spart auch nicht mit Eigenlob: "Nürnberg, Deutschlands Schatzkästlein."

Offensichtlich versteht es der / die Fahrzeughalter(in), das Beste beider Welten miteinander zu verbinden, z.B. die Produkte der unzähligen fränkischen Kleinbrauereien mit dem milden Klima an der amerikanischen Pazifikküste. Außerdem lernen wir aus Ruths Schnappschuss, dass nicht nur ursprünglich aus Österreich stammende kalifornische Gouverneure stolz auf ihre Wurzeln sein dürfen. Ein weiterer Fall von transit nürnberg!

Links:

Obama in der Wüste (mit weiteren originellen Originalfotos von Ruth White!)

Bavarian Bratwurst - A traditional Nuremberg sausage (ditto)

transit nürnberg 1-4

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Autor: rijo

Datum: 07.01.2010

Titel: transit nürnberg kommt an ...

 

Mrs. Inge Sadan, Jerusalem
(Foto: privat)


... langsam, aber sicher, sogar in weltgeschichtlich bedeutenden Städten wie Jerusalem, der israelischen Kapitale. Obigen Fotobeweis für unsere globale Verbreitung lieferte Mrs. Inge Sadan, freie Künstlerin und Schriftstellerin sowie rijo-Gastautorin mit Wurzeln in München und Nürnberg. Vom Balkon ihrer Jerusalemer Wohnung schaut man auf das israelische Parlament, die Knesset (links im Hintergrund), und ein pittoreskes griechisch-orthodoxes Kloster aus dem 12. Jahrhundert (rechts), genau die richtige, historisch und kulturell gesättigte Umgebung für transit nürnberg.

Um unsere Sammlung denkwürdiger Schnappschüsse (s.u. Links transit nürnberg international) zu vervollständigen, sind wir gerne bereit, auch potenziellen Leser(inne)n z.B. in Kairo, Mumbai, Tokio oder Mexico City ausnahmsweise einen Sonderrabatt zu gewähren, wenn sie sich mit so netten Aufnahmen wie Mrs. Sadan dafür revanchieren.

Links:

My connection to Nuremberg by Inge Sadan, born in Munich

Israel’s 60th Birthday by Inge Sadan

Fotostrecke transit nürnberg international

Inhalt transit nürnberg 1-4

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Autor: rijo

Datum: 04.01.2010

Titel: Vivos o muertos - in München

 

(Foto: Susanne Rieger)

 

(Foto: Susanne Rieger)

 

(Foto: Susanne Rieger)

 

(Foto: Susanne Rieger)

 

(Foto: Susanne Rieger)

 

(Foto: Susanne Rieger)

teribloG, das Blog wider das Naserümpfen und für die schrägen Seiten des Lebens wie des Todes, zeigt oben Fundstücke einer sommerlichen Erkundungsfahrt in die offensichtlich trotz Migration noch sehr katholisch geprägte Landeshauptstadt, die beim ersten Hingucken gar nix, beim zweiten aber sehr viel miteinander zu tun haben.

Da hätten wir zunächst im Alten Peter die heilige Munditia, deren Gebeine laut dem in der Kirche zu erwerbenden Gebetszettel 1675 in Rom einem Gesandten für das Münchner Gotteshaus zwecks Verehrung übergeben wurden. Nach ihrer Fassung und Aufbahrung in einem Reliquienschrein wurde sie 1677 nach St. Peter überführt, wo die Dame seitdem als Schutzpatronin der alleinstehenden Frauen (!) gilt.

Mit den Reliquien kam der Deckstein ihres römischen Katakombengrabes nach München, der sich ebenfalls in ihrem Glassarg (links) befindet. Die Inschrift darauf besagt, dass Munditia Protogenia 60 Jahre alt wurde und (vermutlich) am 17.11.310 den Märtyrertod erlitt. Vor uns haben wir also ganz offiziell und zur Schau gestellt die in Samt und Halbedelsteine gebetteten Knochen einer seit 1700 Jahren toten Römerin im angehenden Rentenalter. Dabei muss man sich vor Augen halten, dass es bis in die frühen 1960er Jahre (2. Vaticanum) in katholischen Kirchen von derlei gruseligen Zeichen der Frömmigkeit auch hierzulande wimmelte.

Makaber? Voll mittelalterlich daneben? Der moderne Mensch in seinem rasanten Himmelssturm Richtung Aufklärung (und Coolness) ist da schon viel weiter - wie die improvisierte Michael-Jackson-Gedenkstätte auf dem Promenadeplatz beweist. Man kann das bunte Durcheinander zu Füßen des Komponisten (!) Orlando di Lasso als pubertäres Unterschichten-Erinnern abtun, schon allein wegen seines etwas willkürlich wirkenden Ortes („The King of Pop“ hat im gegenüberliegenden Nobelhotel logiert). Ob sich die den morbid-moribunden Neigungen ihres Idols folgenden Fans nach seinem sehr unpoetischen Abtreten auch ständig das Video zu „Thriller“ in der extended version reinziehen, in dem er schon vor Jahrzehnten als Zombie herumhüpfte?

Apropos Untote: Die aparten Umsetzungen von Alltagsszenen wie einer Hochzeit samt Mariachi-Band mit naiv gestalteten Skeletten fanden wir bei einem nächtlichen (!) Spaziergang im Schaufenster eines Mexiko-Spezialgeschäfts in Schwabing. Leicht irritiert ob dieser fröhlich-kindlichen Behandlung eines Themas, das bei uns in Kühlräume, Krematorien und schnurgrade Urnengrabreihen entsorgt ist, kam Rat von unserem rijo-Autor und profunden Mexiko-Kenner Dr. Harald T. Leder, der uns via E-Mail aus den USA darüber aufklärte, dass man südlich des Rio Grande wegen der indianischen Tradition von Mayas und Azteken einen ganz anderen Umgang mit unserem letzten Besucher pflegt, was prägnant in dem Sprichwort zusammengefasst wird, wonach der Tod immer nur soweit von uns entfernt ist, dass wir ihn mit den Fingerspitzen unseres ausgestreckten Arms erreichen können. Deshalb sollte jemand, der uns so nahe steht, unser Freund sein. Am „Dia de los Muertos“ etwa pilgern die Angehörigen zum Familiengrab und veranstalten dort ein ausgiebiges Picknick auf und mit ihren Altvorderen. Zu diesem Anlass gibt es Bonbons in Totenkopfform. In der Stadt Guanajuato, wo sich durch die besondere Bodenbeschaffenheit viele Mumien erhalten haben, die heute besichtigt werden können, kann man Nachbildungen derselben in Karamell zum Lutschen kaufen.

Was lernen wir aus diesen drei Zu-Fallbeispielen? Rundummerdum, von Chihuahua über Los Angeles und Rom bis Mittelsendling versuchen die Menschen mit dem Gedanken an den Tod klarzukommen und schwanken dabei zwischen totaler Verdrängung und mitunter quietschfarbenem Gedenken. Dabei lässt sich über Geschmack ebenso wenig streiten wie mit dem Boandlkramer-Sensenmann über unsere Abholzeit. Und ob wir an ihn denken wollen oder nicht, ist ihm gleich so was von wurscht. Er ist immer da und schaut auf die Uhr. Wir können nur auf Aufschub hoffen, bei entsprechender Neigung darum beten und versuchen, hier unten eine konstruktiven Beitrag zu leisten, als ein Anfang z.B. niemand ohne Not auf den Zeiger (!) zu gehen.

Link:

testimon Fotogalerie Gerhard Jochem: heute ich

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http://www.teriblog.de | © Susanne Rieger, Gerhard Jochem;