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Die Rolle #1


INHALT

Blog Die Rolle

Ungeordnete Gedanken zur globalen Dauerkrise von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik: Analyse als Voraussetzung

Ungeordnete Gedanken zur globalen Dauerkrise von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik: Das Kapital

Vom deutschen Unwesen

Bittere Ironie: Die alte neue Unordnung Osteuropas

Der Völkerverhau

Kurzsichtig

High Noon - Remake 2015, natürlich in 3D

Verzögerungstaktik - zum 70. Jahrestag des Kriegsendes 1945

Rassig

Die letzte Waffe

Gedanken zur Erinnerungskultur

So gesehen ...

Automobile Völkerkunde

Für Juliane

... und Freiheit!

Der Sinn des Lebens - ein Versuch

Dauergedudel

Theresia (2009)

Manipulation durch Angst

Nach 77 Jahren nichts dazugelernt

Einfache Prophetie

Eine neue Erfahrung

Limit

Die Rolle als Buch

White Trash

KAC

Geht was?

Satire bei Verlag testimon & rijo-research.de

Catch-23

Das Potpourri des Straßenmusikers ...

Freizeitangeboot

Am Nebentisch aufgeschnappt

Der Connaisseur hat das Wort

Aphorismen (nicht von Lichtenberg)

Die Schatzsucherin (ein Mutmach-Märchen)

Richard Huelsenbeck: Dadaistisches Manifest

Schlagfertige Antworten auf dumme Kommentare in den Social Media

Salon-Antisemitismus 2024

Völkerfreundschaft


Tag: #Inhalt

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Letzter Eintrag

 

Autor: Gerhard Jochem
Datum: 30.01.2024
Titel: Völkerfreundschaft

Der größte Lacherfolg bei der Reisegruppe chinesischer KP-Funktionäre auf der Führung durch Nürnberg war die Straße der Menschenrechte. Einer von ihnen witzelte, dies sei Verschwendung von Beton, mit dem man lieber Staudämme bauen solle.

An den mittelalterlichen Lochgefängnissen beeindruckte sie der damals schon vorhandene Komfort.

Während der Oberbürgermeister sein Grußwort über Demokratie und Pluralismus sprach, durfte ihr Übersetzer eine Zigarettenpause machen.

Als Gastgeschenk übergaben sie dem Stadtoberhaupt eine Konfuziusstatue aus Porzellan. Sie war besonders fein gearbeitet, denn die Häftlinge, die sie in einem Umerziehungslager herstellen, haben viel Zeit und Muse.


Links:

Shenzen, das goldene Kuckucksei

Manches bleibt anders: Vom Besuch einer chinesischen Delegation 1906 in Nürnberg

Blatwulst! Nülnbelg in Südchina (rijo-tv)



Tag: #041

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 21.01.2024
Titel: Salon-Antisemitismus 2024

Eine distinguierte Graulocke sprach im Café mit süffisantem Grinsen zu seinem Gegenüber: Die Auswanderung ins formale Heimatland ist ja auch keine Option mehr - hehe!!

Wie er wohl mit seinem tadellosen Wortschatz Endlösung umschreiben würde?


Tag: #040

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 21.01.2024
Titel: Schlagfertige Antworten auf dumme Kommentare in den Social Media


Danke! Geben Sie die Hoffnung nicht auf, dass Ihr Gehirn irgendwann wieder richtig durchblutet wird.

Sie sollten etwas gegen Ihre verbale Schnappatmung tun.

Super Statement: Bewerben Sie sich als Putins Pressesprecher!

Kaufen Sie sich ein Beißholz & lassen Sie mich in Ruhe.

Respekt! Immerhin haben Sie's beruflich bis zum Troll gebracht.

Erzählen Sie mir mehr: Wie war es sonst so in der Hilfsschule?

Ich finde es toll, wie Sie mit Ihrer Behinderung umgehen: Man merkt Ihnen fast nix an.

Da Sie immer recht haben, sollten Sie Papst werden, aber für den Job muss man bis 3 zählen können.

Wenn Sie sowas schreiben, haben Sie dann beide Hände auf dem Tisch oder eine drunter?

O Herr, warum müssen immer Armleuchter meine Posts kommentieren?

Ja ja, ich bin auch deutsch, ein Stolzer zu sein - gähn!

Dürfen Sie bei Ihrem Aggressionsstau eigentlich ohne Leine auf die Straße?

Hach, was sind Ihnen denn da für ulkige Wörter aus dem Hirn gepurzelt? Eines Tages ergeben sie vielleicht sogar einen Sinn!

Weiter so! Irgendwann bringen sogar Sie einen geraden deutschen Satz raus.

Wenn die gequälte Sprache schreien könnte, wären Ihre Kommentare echt laut.

Haben Sie außer Rumpöbeln & lästig zu sein noch andere Hobbies?

Schade, dass Sie nicht einmal mehr den Anschein erwecken wollen, intelligent zu sein.


Tag: #039

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 19.01.2024
Titel: Richard Huelsenbeck: Dadaistisches Manifest (1918 - Auszug)


Vorbemerkung

Diese erbärmliche Welt braucht unabwendbar einen Neo-Dadaismus! War er damals ein Reflex auf den Zusammenbruch nach dem Ersten Weltkrieg, der alles in Frage stellte, sehen wir heute überall ein qualvoll quietschendes Zerkrümeln, Zerbröseln und Zermahlenwerden von Gesellschaft, Kultur und Werten (Freiheit, Wahrheit, Schönheit - Ehre) bis auf ihre Atome, sodass am Ende nur Staub übrig sein wird, der auf eine kräftige Böe wartet, um Platz zu machen für Neues - for the better or the worse.

Die Dadaisten reagierten auf das sie umgebende Chaos mit Anarchismus, Humor und Tatendrang, sahen darin die Chance der Gestaltung. Heute wird die Realität verkleistert und verschmiert von Konsum, kapitalistischen Heilsversprechen und Doppelmoral.

Letztlich blieben Schwitters & Co. eine Handvoll Hungerkünstler, die den Lauf der Dinge nicht beeinflussen konnten - doch sie haben gesucht, hinterfragt, gewagt und dabei schallend gelacht. Heute sitzen die Kaninchen wie angewurzelt vor der Schlange, vielleicht zeternd mit offenem Maul und aufgerissenen Augen, vielleicht bekifft grinsend, jedenfalls witz- und tatenlos: Wer sich auf eine Autobahn klebt, kann weder jagen noch radeln.

Ende der Durchsage, hier kommt der Originaltext:

 

Die Unterzeichner dieses Manifests haben sich unter dem Streitruf

DADA!!!!

zur Propaganda einer Kunst gesammelt, von der sie die Verwirklichung neuer Ideale erwarten. Was ist nun der DADAISMUS?

Das Wort Dada symbolisiert das primitivste Verhältnis zur umgebenden Wirklichkeit, mit dem Dadaismus tritt eine neue Realität in ihre Rechte. Das Leben erscheint als ein simultanes Gewirr von Geräuschen, Farben und geistigen Rhythmen, das in die dadaistische Kunst unbeirrt mit allen sensationellen Schreien und Fiebern seiner verwegenen Alltagspsyche und in seiner gesamten brutalen Realität übernommen wird
[...]. Der Dadaismus steht zum ersten Mal dem Leben nicht mehr ästhetisch gegenüber, indem er alle Schlagworte von Ethik, Kultur und Innerlichkeit, die nur Mäntel für schwache Muskeln sind, in seine Bestandteile zerfetzt.

Das BRUITISTISCHE Gedicht
schildert eine Trambahn wie sie ist, die Essenz der Trambahn mit dem Gähnen des Rentiers Schulze und dem Schrei der Bremsen.

Das SIMULTANISTISCHE Gedicht
lehrt den Sinn des Durcheinanderjagens aller Dinge, während Herr Schulze liest, fährt der Balkanzug über die Brücke bei Nisch, ein Schwein jammert im Keller des Schlächters Nuttke.

Das STATISCHE Gedicht
macht die Worte zu Individuen, aus den drei Buchstaben Wald, tritt der Wald mit seinen Baumkronen, Försterlivreen und Wildsauen, vielleicht tritt auch eine Pension heraus, vielleicht Bellevue oder Bella vista. Der Dadaismus führt zu unerhörten neuen Möglichkeiten und Ausdrucksformen aller Künste
[...].

Das Wort Dada weist zugleich auf die Internationalität der Bewegung, die an keine Grenzen, Religionen oder Berufe gebunden ist. Dada ist der internationale Ausdruck dieser Zeit, die große Fronde der Kunstbewegungen, der künstlerische Reflex aller dieser Offensiven, Friedenskongresse, Balgereien am Gemüsemarkt, Soupers im Esplanade etc. etc. [...]

Ja-Sagen - Nein-Sagen: das gewaltige Hokuspokus des Daseins beschwingt die Nerven des echten Dadaisten - so liegt er, so jagt er, so radelt er - halb Pantagruel [literarische Figur nach Rabelais: Riese, Vielfraß], halb [Heiliger] Franziskus und lacht und lacht. Gegen die ästhetisch-ethische Einstellung! [...] Gegen die weltverbessernden Theorien literarischer Hohlköpfe! Für den Dadaismus in Wort und Bild, für das dadaistische Geschehen in der Welt. Gegen dies Manifest sein, heißt Dadaist sein!


Tag: #038

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 03.01.2024
Titel: Die Schatzsucherin (ein Mutmach-Märchen)

Vorsicht: gefährlich unzeitgemäß & naiv!

zum Text

 


Tag: #037

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 03.01.2024
Titel: Aphorismen (nicht von Lichtenberg)

Alles Tun birgt die Möglichkeit eines Fehlers. Nichts zu tun ist ein Fehler.

Wenn die Frage nach dem Warum verstummt, herrschen die Idioten.

Alles ist relativ - somit auch diese Aussage, was bedeutet, dass alles zum Absoluten tendiert.

Das Leben ist schön - fragt die Toten.


Tag: #036

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 03.01.2024
Titel: Der Connaisseur hat das Wort

Zum Abschluss eines gelungenen Tages gönne ich mir gerne ein Gläschen lauwarmen Camembert - aber nur aus besten Lagen!


Tag: #035

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 03.01.2024
Titel: Am Nebentisch aufgeschnappt: geistige Höhenflüge oder Abstürze?

Vor zehn Jahren war ich auf dem Weihnachtsmarkt in Bielefeld.

Ich geh' am Klo!

Jetzt gehe ich aufs Klo und dann gehen wir etwas essen.

Gestern hab' ich ein Alkoholfreies getrunken, um die Alte zu triggern.

Was willst'n in Schwabach?!

Hauptsach, däi Sunna scheint.

Ich habe mehrere Studiengänge abgebrochen, aber jetzt merke ich, dass es sich gelohnt hat.


Tag: #034

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 03.01.2024
Titel: Freizeitangeboot (Dutzendteich 2)

TRETBOOTSPASS
TREETBOOTSPAAS
TRETTBOTTSPASS
BOOTTRETSPASS

ASTROSPETBOST?
ASTROSPEEDBOAT!


Tag: #033

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 03.01.2024
Titel: Das Potpourri des Straßenmusikers, der im Auftrag der Stadt Nürnberg mit seiner Gitarre die Wasservögel vergrämt (Dutzendteich 1)

Knockin' on country roads
Ay ay ay!
Ce sera is blowin' in the pink
Mama's mountains will be my friends
Will be, will be
My friends!
Let whispered words of silence
Be forever the young wisdom
Where I belong
Belohong!
Long gone yesterday
Yes-ter-daaay!

Country ropes make me grown
To the face I am shown
West we been ya
Mount my mama
Shake my foam
Huskie bones


Tag: #032

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 03.01.2024
Titel: Catch-23

Irgendwann bestimmt der Rhythmus endgültig zugeschlagener Türen das Leben. Es geht immer schneller, denn die Suche ist vorbei. Es gibt weder Flucht noch Rückweg in diesem fensterlosen Flur. Und am Ende steht unweigerlich das schwarze Hammerwerk - bumbum, egal worauf der kalte Stahl trifft. Doch noch hat es einen Sinn, noch gibt es gute Tage.


Tag: #031

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 03.01.2024
Titel: Satire bei Verlag testimon & rijo-research.de




Angesichts des zunehmend deprimierenden Zustands dieser Welt legen wir besonderen Wert darauf, der Leserschaft des Verlags testimon und im Internet noch einen Grund zum Lachen, Grinsen oder Schmunzeln zu geben: Gute Gefühle für wenig Geld oder sogar umsonst.


Links:

Übersicht der einschlägigen Produkte & Features

Das Gesamtprogramm des Verlags testimon



Tag: #030

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 03.01.2024
Titel: Geht was? (Rap-Text 3 08/2018)

Kein neuer Rhyme
fällt mir grad ein
ich dummes Schwein
das kann doch nicht sein

Der Duft der Mädels lässt aber nie locker
Wie krieg ich sie ganz schnell vom Hocker?

Wie bring ich sie zum Schwitzen und Tanzen,
sogar die zickigen Blaustrumpf-Emanzen?

Lass ma schaun:
Von den Beasties klaun
und Mister James Brown
das muss hinhaun

[Refrain:]
Fraun, Fraun, yo - Fraun!
Geht was?
Gebt Gass!
Fraun, Fraun, Fraun!

Wir werden nicht jünger, eher alt
doch nicht drinnen kalt
oder ohne geistigen Gehalt
Solang es noch knallt
Spieln wir die Spiele
Haben feuchte Gefühle
Liegen auf der Lauermauer
schamlos und schlauer
als im Pippi-Jugendwahn

[Refrain:]
Fraun, Fraun, yo - Fraun!
Geht was?
Gebt Gass!
Fraun, Fraun, Fraun!

Werft endlich Eure Slips auf die Stage
Let’s fly into a fucking crazy rage
Dafür bekommt ihr von mir die Socken
Dann können wir zusammen nackig rocken

Verkauft Eure Kinder,
erschießt Euren Mann!
An mir ist genug für alle dran!

[Refrain:]
Fraun, Fraun, yo - Fraun!
Geht was?
Gebt Gass!
Fraun, Fraun, Fraun!

Yoho!


Links:

Beschreibung und Leseprobe

Das Gesamtprogramm des Verlags testimon



Tag: #029

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 03.01.2024
Titel: KAC (Rap-Text 2 08/2018)

Du bist die Macht?
Hab ich gelacht!
Du bist der Nigger vom Nigger
Stolz auf Dein schlaffen Trigger
Du bist der Henker
der nur rumstänkert
Ein Hampelmann an der Strippe
reif für die Müllkippe
das Hirn amputiert
die Eier kastriert

Kei, kei, kei, ei, cee!

Doch nachts kommt die Angst
weil Du dann nicht mehr kannst
Du hast keinen Namen,
Du hast kein Gesicht
Niemand da, der mit Dir spricht

Kei, kei, kei, ei, cee!

Dummer Wicht
Blöder Büttel

Kriegst mich nicht klein
Du dreckiges Schwein
Zombie im Gartenzwergland
Du bist längst erkannt

Aggro-Arsch, der sich in die Hose scheißt
Gut, dass ICH Deinen Namen weiß

Kei, kei, kei, ei, cee!


Tag: #028

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 03.01.2024
Titel: White Trash (Rap-Text 1 08/2018)

Ich bin kein Opfer
kein hohler Spruchklopfer

White Trash
kein Gewäsch

Kid Rock heißt der Meister
Led Zepp die guten Geister

in dieser eierlosen Welt
wo nur der Zaster zählt
Hab ich einen Plan
der geht keinen was an
Ihr würdet ihn nicht verstehn
drum lasst's besser gehn

Lass, lass, lass das
denn ich
hass, hass, hass das


Tag: #027

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 15.09.2018
Titel: Die Rolle als Buch




Die meisten der bisher an dieser Stelle veröffentlichten Texte finden Sie jetzt zusammen mit anderen Klein-Meisterwerken im E-Book des Verlags testimon.

Rainer Suwall (Hg.): Der eifersüchtige Messerwerfer und seine leichtsinnige Frau. Eine Anthologie neuer europäischer Schnellliteratur.

Mehr Inhalt und Lesekomfort für wenig Geld - da muss man zugreifen!


Links:

Beschreibung und Leseprobe

Das Gesamtprogramm des Verlags testimon



Tag: #026

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 26.11.2017
Titel: Limit

Die Grenzen des Schreibens sind erreicht, wenn sich die komplexe Flut der Gedanken nicht mehr durch den spontan verfügbaren Schatz der Wörter kanalisieren lässt und die Distanz zu dem, was man ausdrücken will, fehlt. Überwinden kann sie nur der, dem es gelingt, aus diesem gleichzeitigen Überfluss und Mangel etwas zu schaffen, das auch andere interessiert.


Tag: #025

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 24.09.2016
Titel: Eine neue Erfahrung

Seit ich in der Kneipe jede Bestellung mit einer Lobpreisung des einzig wahren Gottes einleite - den verdächtigen Rucksack habe ich sowieso immer dabei -, sind die Wirte freundlicher und bei der Abrechnung viel flexibler: ALLAHU AKBAR - EIN WEISSENOHER!


Tag: #024

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 27.08.2016
Titel: Einfache Prophetie

Eines Tages werden all die Allesversteherwirschaffendas- und Ichbinstolzeinpunktpunktzusein-Länder wieder unter das schützende Kleid von Lady Liberty kriechen und Israel fragen, was man effektiv gegen Terroristen tun kann.


Tag: #023

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 29.07.2016
Titel: Nach 77 Jahren nichts dazugelernt

Warum importieren wir lieber Kriege und Massen von Flüchtlingen, unter denen sich Kriminelle leicht verbergen können, statt Frieden und Sicherheit zu exportieren?

Weil niemand mehr die Verantwortung für einen Fehlschlag übernehmen und Opfer bringen will. Weil es keine gemeinsamen Werte mehr gibt, für die die demokratischen Staaten zu kämpfen bereit sind. Weil die Vision von Freiheit und Gerechtigkeit durch Missbrauch gestorben ist.

Wenn die Alliierten 1939 / 1941 ebenso gedacht hätten, wehte noch heute über Deutschland die Hakenkreuzfahne und die Schlote in Auschwitz-Birkenau würden weiter rauchen.

Die Motivation zum Handeln wird schließlich die Angst um die nackte Existenz sein, doch dann ist es zu spät.


Tag: #022

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 24.07.2016
Titel: Manipulation durch Angst

Politik, Medien und Wirtschaft erzeugen bei der Bevölkerung gezielt ein permanentes Angstgefühl, um sie gefügig zu halten und ihren eigenen Status zu sichern: Die Öffentlichkeit wird mit Meldungen über Terrorakte, Kriege, Seuchen, den drohenden ökonomischen Kollaps oder die Klimakatastrophe bombardiert. Wenn die Nachrichtenlage nichts anderes mehr hergibt, bricht die Volkskrankheit Depression aus.

Die Ursachen werden nicht mehr benannt und deshalb auch nicht mehr gesucht. Die Menschen sollen so von ihrer Hilf- und Machtlosigkeit überzeugt und in einem Spannungszustand gehalten werden, nach dem Motto: Bloß keine Veränderungen, denn die würden das System noch mehr destabilisieren - vertraut uns!

Das Gegenteil ist der Fall: Das Misstrauen gegenüber den Eliten wächst, die Leute stumpfen ab und verlieren die Empathie mit wirklichem Leid. Der Weg führt zurück in Unmündigkeit und Dumpfheit, die sich im gefährlichen weltweiten Trend zu einem diffusen konservativen Gebräu aus Nationalismus und religiösen Surrogaten äußert.

Diese Entwicklung zeigt das Scheitern des seit 1989 davongaloppierten Kapitalismus: Die Verheißung ungebremsten Konsums ist kein Ersatz für kohärente ethische Werte und löst keine Probleme: mit Geld kann man weder Frieden noch Glück kaufen.


Links:

Ungeordnete Gedanken zur globalen Dauerkrise von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik: Analyse als Voraussetzung

Ungeordnete Gedanken zur globalen Dauerkrise von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik: Das Kapital


Tag: #021

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 24.07.2016
Titel: Theresia (2009)




Große kleine starke
Schwester Mutter Tochter Frau
Bis zuletzt
Für immer
Jetzt bist Du ein Engel


Tag: #020

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 23.07.2016
Titel: Dauergedudel

Kein hippes Rattenloch, aus dem es nicht durchgehend dödelt: Jazzy, classy, irgendwie orientalisch. Sphärische Frauenstimmen nuscheln Lalali-Folgen zum Rhythmus eines depressiven Drumcomputers melancholisch ins Nirwana. Die Message: Huhuhu, wir sind so tiefenentspannt, dass wir uns auf der Stelle schmerzlos einen Eispickel ins Auge rammen könnten.

Wozu dieser Akustikmatsch? - Um die Gehirne weichzukochen, bloß keine Gedanken aufkommen zu lassen, die Menschen durch einen permanenten schleimigen Soundtrack von der schmutzigen, aber ehrlichen (und nun mal einzigen) Realität abzulenken, damit sie brav konsumieren, weiter Tatort glotzen, Mutti wählen und ansonsten gefälligst die Fresse halten.

Solche Musik ist Psycho-Terrorismus. Komponisten, Interpreten und Verbreiter sollten mit nicht unter drei Stunden Beethoven, Janis Joplin, den Sex Pistols oder schwarzem Gospel bestraft werden - für Mord noch relativ billig.


Tag: #019

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 23.07.2016 (Update 03.01.2024)
Titel: Der Sinn des Lebens - ein Versuch




Die gute Nachricht: Es gibt ihn! (s. Foto)
Die schlechte Nachricht: Alles nicht so einfach …

zum Text


Tag: #018

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 11.07.2016
Titel: ... und Freiheit!

Damit wir das heute vor dem Spiel in unserer Nationalhymne trällern können, setzten Menschen in Deutschland über 200 Jahre ihre Existenz und sogar ihr Leben aufs Spiel, zigtausende haben es deshalb auf dem Schafott oder in den KZs verloren.

Sie kämpften nicht für Dauertiefstpreise für alle, Massenverblödung durch Permabespaßung, sinnentleerte Wahlrituale, die nichts mehr ändern, den Missbrauch des Systems durch eine feudalistisch denkende Oligarchie, gnädige Almosenverteilung, Sonderrechte für zu laute Minderheiten bzw. Klappenauspuffe oder aus falschverstandener Toleranz geduldeten religiösen, rassistischen und sexistischen Import-Chauvinismus.

Wer lieber im Mittelalter oder in Disneyland leben möchte: Die Ausgänge nach Russland, in die Toskana und ins Kalifat sind gut sichtbar gekennzeichnet. BMWs, iPhones, Goldkettchen, ergaunerte Doktortitel, Primitivität, Concitas Wurstigkeit und an der Steuer vorbeigeschmuggeltes Schwarzgeld dürfen mitgenommen werden.

GET THE FUCK OUT OF HERE!


Tag: #017

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 19.05.2016
Titel: Für Juliane

Das letzte Gesicht, das sie sah, lächelte.
Die letzte Stimme, die sie hörte, beruhigte sie.
Danach war sie allein, aber geborgen.
Der Tod hat sie zärtlich empfangen.
Ihr Weg führte in die friedvolle Unendlichkeit.


Tag: #016

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 05.04.2016
Titel: Automobile Völkerkunde

Betrachtet man die Relation bestimmter deutscher Luxusmodelle zur Mehrheit ihrer Fahrertypen, liegt der Rückschluss nahe, dass es sich lohnen muss, Masseur in einer türkischen Schwulensauna zu sein. Mit Trinkgeld reicht es sogar für einen Klappenauspuff und eine Friseuse auf dem Beifahrersitz als Alibi.


Tag: #015

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 31.01.2016
Titel: Das Ende der Welt

Die Geschichte, wie das Umschmeißen einer halbvollen (schade drum) Bierflasche beim Gang aufs Klo in meiner Stammkneipe zum Ausbruch des ersten Atomkriegs führte, ist zweifellos interessant, aber zu lang und kompliziert. Deshalb müssen - gerade angesichts der mehrheitlichen Auslöschung der Menschheit - einige wenige Stichworte ausreichen:

Treffer: Hund - Jaul! - Wegrenn - Botschafter der Volksrepublik Nordkorea (hängt hier immer rum, weil das Bier so gut und billig ist) - Biss - diplomatisches Ultimatum - alle lachen - Kriegserklärung - alle lachen noch mehr - BOOM!


Tag: #014

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 08.01.2016
Titel: So gesehen ...

... war das, was die USA zwischen 1941 und 1945 getan haben, auch eine unerwünschte imperialistische Einmischung in regionale Konflikte mit zweifelhaften Ergebnissen beim State Building: Man kann anderen Kulturen (wie z.B. Deutschland) letztlich Demokratie als mentalitätsfremdes System nicht aufnötigen und muss ihre liebenswerten Eigenheiten einfach akzeptieren, auch wenn dies Millionen menschlicher Kollateralschäden bedeutet.


Tag: #013

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 02.01.2016
Titel: Gedanken zur Erinnerungskultur

Erinnerungskultur ist Teil des Menschenrechts auf freie Meinungsäußerung. Wer dieses Recht unter welchem Vorwand auch immer beschneidet, handelt antidemokratisch.

Öffentliche Erinnerung ist plural. In unserer Gesellschaftsform hat jeder das Recht, im Rahmen der geltenden Gesetze an Menschen und Ereignisse zu erinnern, auch wenn dies nicht der immer wieder wechselnden Mehrheitsmeinung entspricht. Dieses Recht darf von niemand - Politik, Religion oder anderen Interessengruppen - monopolisiert werden.

Erinnerung bedarf keiner Sanktionierung durch vermeintliches Fachwissen oder die jeweiligen Inhaber politischer oder medialer Macht. Der öffentliche Raum gehört allen, da er von allen unterhalten wird, der Minderheit ebenso wie der Mehrheit.

Gesamtkonzepte der Obrigkeit dienen nicht der Förderung und Realisierung, sondern der Verhinderung unliebsamer individueller, inhaltlich oder formal unkonventioneller, innovativer Ansätze sowie der Installierung von Erinnerungsfunktionären, die faktisch als mit Steuergeldern bezahlte Gedenkzensoren wirken. Solche bürokratische Institutionalisierung führt zum Verdruss und Desinteresse der Öffentlichkeit an der Erinnerung, da ihre unweigerlichen Ergebnisse Erstarrung, Ritualisierung und Sinnentleerung sind.

Die heutige Handhabung der Erinnerungskultur ist weiterhin Ausdruck jahrtausendealten obrigkeitlichen Denkens: Wer - mit fremdem Geld - zahlt, wem Grund und Boden gehören, der schafft an, bestimmt, wessen gedacht wird, und setzt so seine Ideologie und Geschichtsdeutung in Szene; daran hat sich seit dem Alten Ägypten nichts geändert. Früher wurde die Legitimation für dieses Handeln von Gott abgeleitet, heute von der angeblichen Mehrheitsmeinung, die jederzeit manipuliert werden kann. Dieses Monopol muss - wie jedes andere auch - gebrochen werden, damit Erinnerung nicht nur die jeweils Herrschenden verewigt, sondern endlich menschlich wird.

Eine autonome, wirklich demokratische Erinnerungskultur setzt die Unabhängigkeit von den an die Macht gebundenen Faktoren Geld, Grund und Meinungshoheit voraus. Das Internet hat hierfür völlig neue Möglichkeiten geschaffen; ihm fehlt aber ein grundlegendes Element, um das Bedürfnis zu befriedigen, das der Mensch untrennbar mit der Erinnerung verbindet: die physische Greif- und Sichtbarkeit an einem konkreten Ort.


Tag: #012

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 02.09.2015
Titel: Die letzte Waffe

Der beste Witz aller Zeiten wurde von einem orthodoxen Rabbiner vor der Gaskammer in Birkenau erzählt, um den Menschen Mut zu machen, doch hat niemand überlebt, der in weitererzählen konnte.


Tag: #011

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 19.07.2015
Titel: Rassig

Die Salafisten eliminieren endgültig die Juden. Die Hooligans eliminieren die Salafisten. Die türkischen Nationalisten eliminieren die Hooligans. Die russischen Nationalisten eliminieren die türkischen Nationalisten. Die Neonazis eliminieren die russischen Nationalisten und alle, die keine Nazis sind, und bringen sich nach dem dritten verlorenen Krieg in Nibelungentreue zu irgendeinem Führer selber um. Und endlich herrschen über deutsche Wälder und Auen wieder ihre majestätischen Ureinwohner - DIE WILDSÄUE


Tag: #010

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 11.05.2015
Titel: Verzögerungstaktik - zum 70. Jahrestag des Kriegsendes 1945

Die Rote Armee kam nicht bis zum Rhein - die Russen schon.


Tag: #009

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 07.03.2015
Titel: High Noon - Remake 2015, natürlich in 3D

Gary Cooper wird zwanzigmal erschossen, Grace Kelly massenvergewaltigt und danach 15 Minuten lang mit einem Dosenöffner geköpft, Hadleyville abgefackelt, aber in den rauchenden Trümmern findet eine Mahnwache von freireligiösen Präriehunden statt. Am Schluss furzt Conchita Wurst Do not forsake me oh my darling.

Unsere Zeit ist zu cool für Helden.


Tag: #008

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 31.01.2015
Titel: Kurzsichtig

Die Lebensläufe der Attentäter vom Januar 2015 waren grundsätzlich nicht für Frankreich spezifisch (Stichwort: Banlieue): Natürlich gibt es auch in Deutschland ein Potenzial von frustrierten kriminellen Losern, die plötzlich das Heil für ihre verkorksten Existenzen in ihren vermeintlichen Wurzeln entdecken könnten, v.a. wenn es sie zu coolen Macho-Supermännern mit der Macht über Leben und Tod im Namen Gottes macht. Das hat nix mit der Islamisierung Europas zu tun, sondern ist eine mörderische Travestie des Ghetto-Gangsta-Style, mit dem sich nicht nur einer der Killer von Paris zeitweise identifizierte, sondern z.B. auch Denis Cuspert, alias Deso Dog aus Berlin, der mittlerweile als Abu Talha al-Almani irgendwo im Nordirak herummeuchelt. Ihre Affinität zur Popkultur zeigt sich auch in der Wahl ihres Primärziels, nicht etwa Politiker oder Militärs, sondern einer Zeitschriftenredaktion - als ob Karikaturisten ihr deppertes Kalifat gefährden würden.

Es ist absehbar, dass die drei Franzosen auch hier in einer Szene, in die längst keiner mehr wirklich einen Einblick hat, zu Märtyrern werden, genauso wie die zwei Deutschen vom NSU im braunen Sumpf der gewaltbereiten eingeborenen Minderleister. Gegen diese massiven Fehlentwicklungen hilft weder in einem von Polizeilegionen abgeschirmten Trauermarsch gut sichtbar in der ersten Reihe mitzuwatscheln noch Vorratsdatenspeicherung. Eine Gesellschaft, in der relevante Gruppen Mord als legitim ansehen, hat ein massives Problem, vor dem man den dummen Kopf nicht tief und lange genug in den Konsumsand stecken kann.


Link:

Der Völkerverhau


Tag: #007

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 26.12.2014
Titel: Der Völkerverhau

Der Verlauf der Geschichte und die dem Zufallsprinzip überlassene deutsche Einwanderungspolitik wollen es, dass sich in diesem Land zu einer muffeligen Mehrheit zwei Immigrantengruppen erheblicher Quantität gesellt haben, die ebenso wie die Ureinwohner hochneurotisch sind - Türken und Russen.

Alle drei Nationen leiden unter Minderwertigkeitskomplexen wegen verlorener Kriege bzw. Gebiete und haben sich nachhaltig moralisch kompromittiert (Auschwitz, Katyn/Gulags, Armenier). Trotzdem oder gerade deshalb - die Geschichte ist voller Paradoxien - begreifen sie sich immer noch oder wieder nicht einfach als Länder, sondern frönen dem pathologischen Drang, mittels Geld, Waffen oder Propaganda ihre Kultur exportieren zu wollen und ihre Werte anderen aufzudrängen. Solange sich ihre Einflusssphären nicht überschneiden, ergäben diese auf Chauvinismus gegenüber den Nachbarn basierenden Pläne der Germanisierung / Russifizierung / Turkifizierung die ideale Ausgangsposition für ein ideologisches Bündnis im Stile des 19 Jahrhunderts, da ihnen neben der reinen Machtpolitik auch bildungs- und freiheitsfeindlicher Konservatismus, neofeudalistische Strukturen sowie ein strammer Antiamerikanismus gemeinsam sind.

Innenpolitisch problematisch wird die Sache aber, wenn Angehörige solcher geistesgeschichtlich zurückgebliebener Völkerschaften - die Aufklärung fand in Russland und der Türkei nie statt, in Deutschland blieb ihre Wirkung oberflächlich - mitten in Europa zusammenklumpen: Die Einwanderer, abgeblockt von einer alles andere als aufgeschlossenen Bevölkerung, schotten sich räumlich und sprachlich in Ghettos ab und bleiben über Generationen in dem Dilemma zwischen alltäglicher Underdog-Erfahrung und daheim zunehmend propagiertem Überlegenheitswahn hängen. Der im Vergleich zu früher wesentlich intensivere Austausch mit den Herkunftsländern durch Medien, Telekommunikation und häufigere Reisen hin und her hat diese innere Spannung noch verschärft.

Ob gerührt oder geschüttelt: Es ist kaum vorstellbar, dass aus dieser Mischung mehr entstehen wird als ein halbzivilisiertes, dumpfes Nebeneinander, denn niemand hat bei ihrer Entstehung auf das Verhältnis der Ingredienzien geachtet. Einerseits setzte Integration etwas voraus, in das man integrieren kann, wozu eine atomisierte, nur auf Konsum fixierte Gesellschaft höchstens auf dem Niveau einer Affenherde geeignet ist. Andererseits ist ein offener Diskurs darüber, wie sich Deutschlands Bevölkerung eines Tages zusammensetzen sollte, politisch anrüchig. Damit gleicht die tatsächlich ständig stattfindende Einwanderung einem Glücksspiel und die Deutungshoheit über das Thema wird der dummen Rechten überlassen.

Fakt ist: Findet kein grundsätzlicher Paradigmenwechsel auf der Grundlage aktueller Analysen und der Erkenntnisse aus der Geschichte statt, importiert der Exportweltmeister Deutschland bevölkerungstechnisch die Krisen und Konflikte Südost- und Osteuropas sowie des Nahen Ostens. Dies bedeutet nicht die Forderung nach einer geänderten Asylpolitik: Asyl ist ein individuelles Menschenrecht, dessen Bedingungen hierzulande klar definiert sind, mit dem aber Politik und Verwaltung aus Kalkül oder Unfähigkeit nicht angemessen und professionell umgehen; die zeitweilig geduldeten und auf Dauer anerkannten Asylbewerber sind keine quantitativ relevante Größe. Viel bedenklicher ist die Frage, ob die durch die EU geschaffenen Mechanismen dem einzelnen Mitgliedsstaat überhaupt noch genügend Spielraum lassen, um die Einwanderung aktiv zu gestalten.

Welche fatalen Konsequenzen die seit Jahrzehnten laufende Fehlentwicklung haben könnte, lässt sich anhand der beiden größten Zuwanderergruppen leicht ausmalen: Nicht das weltfremde Pegida-Geschwätz von einer Einführung der Scharia in Niederbayern, dem mit zwangsweisen Besuchen des Deutschen Ecks durch einheimische Muslime begegnet werden muss, sondern die Bildung von Fünften Kolonnen bei außenpolitischen Interessengegensätzen (Beispiel Ostukraine) oder das Übergreifen innenpolitischer Probleme in den Herkunftsländern (Beispiel Kurden in der Türkei). Wer das für die Ausgeburt einer paranoiden Phantasie hält, sollte als Test des bereits heute vorhandenen Einflusses in seiner Heimatstadt ganz legal öffentlich ein Plakat aufhängen, das sich kritisch zur Expansion Russlands äußert und warten, was damit übernacht passiert. Hier hilft nur, jeweils die aufgeklärte Minorität innerhalb dieser Gruppen zu unterstützen, damit sie solchen Tendenzen entgegenwirkt.


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Bittere Ironie: Die alte neue Unordnung Osteuropas


Tag: #006

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 21.04.2014
Titel: Bittere Ironie: Die alte neue Unordnung Osteuropas

Dieses strategisch wichtige Gebiet sollte unter einer starken, stabilen Herrschaft stehen, die heute realistischerweise nur Russland bieten kann.
Wladimir Putin in einer Rede am 31.03.2014 über die Krim

Die russische Einstellung ist grundsätzlich imperialistisch [...]. Sie wird angetrieben von einem Hunger nach neuen Grenzen und territorialer Expansion. Das ist unsere Aufgabe als Nation.
Mark Feygin, russischer Bürgerrechtsanwalt, der in den frühen 1990er Jahren auf serbischer Seite in Jugoslawien kämpfte, zitiert nach: Time Magazine, 31.03.2014.

Angesichts solcher Aussagen, in denen Panslawismus, russischer Messianismus und militärisches Denken des vorvergangenen Jahrhunderts fröhliche Urständ feiern, genau 100 Jahre nach Beginn des I. Weltkriegs und 160 Jahre nach Ausweitung des Krimkriegs zum europäischen Konflikt, während die Ukraine von Russland mittels Infiltration, Drohungen und Propaganda wie 1938 die Tschechoslowakei von den Deutschen sturmreif geschossen wird, fühlt man sich wie in einer Zeitmaschine zurückkatapultiert in die jüngere europäische Geschichte.

Das Ergebnis der Verhandlungen in Genf wird ein wirtschaftlich nicht lebensfähiger, halbsouveräner Schrumpfstaat mit einer schwachen Zentralregierung sein wie die von Hitler nach dem Münchner Abkommen so bezeichnete Resttschechei, der bei der Regelung seiner inneren und äußeren Angelegenheiten seine mächtigen Nachbarn Russland und die EU um Erlaubnis fragen muss. Auch solche fragwürdigen Gebilde haben in Mittel- und Osteuropa ihre Vorläufer in den Operetten-Königreichen des Balkans bis 1940 und dem Satellitengürtel des Warschauer Pakts nach 1945.

Nur kurzsichtig Denkende ohne Geschichtswissen können sich die Entstehung eines solchen Vakuums im zweitgrößten europäischen Flächenstaat wünschen. Vielmehr bedeutet sie die Erosion der auf dem Völkerrecht basierenden Ordnung des Kontinents, die auch vor den östlichen NATO-Mitgliedern nicht haltmachen wird.

Spätestens seit den Vorgängen in der Ukraine wissen Polen, Litauer, Letten und Esten, dass zum Schutz ihrer Länder vor einer russischen Aggression kein Schuss aus einem deutschen Gewehr fallen wird und sich die US-Interessen ebenso unumkehrbar wie angesichts der Expansion Chinas ergebnislos nach Asien verschoben haben.

Man kann das Geschichts-Deja-vu mit den Schlagwörtern Domino-Theorie und Balkanisierung jederzeit weitertreiben: Absehbar wird das europäische Gefüge zunehmend fragil werden, mit immer mehr nicht aus eigener Kraft lebensfähigen Klientelstaaten wie jetzt schon Weißrussland, Moldawien, Bosnien-Herzegowina oder dem Kosovo. Momentan werden die aufbrechenden Konfliktpotenziale noch durch Geld- und Warenströme entschärft.

Russlands Vorgehen in der Ukraine mit seiner Option auf Anwendung militärischer Gewalt stellt bald 20 Jahre nach dem Jugoslawienkrieg eine neue Qualität dar. Allerdings steht es historisch gesehen in einer nur kurzzeitig durch den Zusammenbruch der Sowjetunion unterbrochenen imperialistischen Kontinuität von den Kriegen in Südosteuropa seit 1912 über Stalins Einverleibung der Länder zwischen Ostsee und Schwarzem Meer bis zu den Militärinterventionen 1956 in Ungarn und 1968 in der CSSR: Aus der Sicht der Herren im Kreml waren - unabhängig von ihrer jeweiligen Ideologie - Mittel- und Osteuropa schon immer Russlands Vorgarten.

Die Grenzen in Europa werden neu gezogen werden; dabei hat Putin den dicksten Bleistift, weil der Horizont des Westens faktisch an der Oder und sein Gedächtnis zwischen Zwölf und Mittag enden. Welche Rolle dabei Demokratie und die Wahrung der Menschenrechte spielen werden, kann man sich unschwer ausmalen.

Wir befinden uns also nicht auf dem Weg zurück ins 19. Jahrhundert, wir sind schon mittendrin. Nur besitzt der Westen keine Staatsmänner wie Metternich oder Bismarck mehr, die zwar zynische Machiavellisten, aber weitblickend genug waren, um in ihrer Zeit in Zentraleuropa stabile Verhältnisse zu schaffen.

Die Zukunft steht in den Geschichtsbüchern, man muss sie nur richtig lesen.


Tag: #005

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 23.03.2014
Titel: Vom deutschen Unwesen

Angesichts des Weges, den das offizielle Deutschland mehrheitlich in den letzten 25 Jahren gegangen ist, drängt sich das Bild einer rückläufigen Welle auf: Das Wasser der westeuropäischen Aufklärung und modernen Zivilisation geht zurück und gibt den Blick frei auf den eigentlichen Grund - kleingeistige Selbstbezogenheit, träges obrigkeitshöriges Denken und Chauvinismus gegenüber allem, was nicht deutsch ist.

Der niederschmetternde Befund lautet, dass das Land der Deutschen nie wirklich Teil des zivilisatorischen Fortschritts war, der in Italien mit der Renaissance begann und über England, Frankreich und die USA zur Befreiung des Individuums führte. Die Vertreter solcher Ideen blieben hier immer Außenseiter, wurden gnädig in Ruhe gelassen, solange sie keine Gefahr für die Zustände darstellten, andernfalls gnadenlos verfolgt, manchmal instrumentalisiert, wenn man sein selbstgewähltes Image als Volk der Dichter und Denker pflegen wollte.

Tatsächlich ist Deutschland bis heute geprägt von seiner geographischen Grenzlage zu einer zugleich als minderwertig und bedrohlich wahrgenommenen Kultur des Ostens - die parallel dazu lange Zeit hindurch bestehende, v.a. interne Judenfrage wurde nachhaltig geklärt - und einer autoritären Herrschaftstradition von fast 1500 Jahren mit den entsprechenden Konsequenzen für die Gesellschaftsstruktur.

Das Wunder von 1945, als in den Westzonen aus mordbereiten Fanatikern und Mitläufern über Nacht überzeugte Pluralisten und Demokraten wurden, hielt innen- wie außenpolitisch nur solange vor, wie der Druck des Ost-West-Konflikts bestand, wobei ohnehin der gesellschaftliche Konsens nicht in Frieden, Freiheit und Vielfalt, sondern einem strikten, mit rassistischen Motiven vermischten Antikommunismus lag. Der scheinbar erfolgreichen Demokratisierung des Westens entsprach die plötzliche Begeisterung des Ostens für den Sozialismus - die Deutschen waren immer gelehrige Schüler, willige Untertanen und ansonsten wertefrei, wenn nur die materielle Seite der Bilanz stimmt. Folgerichtig kam der Zusammenbruch der DDR nicht aus der Erkenntnis, dass der Marxismus nicht funktioniert - was der Kapitalismus auch nicht tut -, sondern als klar wurde, dass die Konsummöglichkeiten niemals das Niveau des Westens erreichen würden.

Seit 1989 besteht auf das vereinigte Deutschland kein Außendruck mehr. Es ist unangefochten die größte Wirtschaftsmacht in Europa und kann es sich finanziell leisten, in der EU einen Apparat mit zu unterhalten, der ihm einerseits die Übernahme von Verantwortung erspart, andererseits seine Nachbarn zugleich bei Laune und unter Kontrolle hält. Die deutsche Hegemonie ist Fakt, erneute Aggression, vor der die Welt nach zwei von hier ausgehenden Weltkriegen lange Zeit Angst hatte, ausgeschlossen, da die deutschen Regierungen gelernt haben, dass Macht nicht auf Armeen, sondern großzügig zu verteilenden Steuereinnahmen der Bürger beruht.

Die Mehrheitsbevölkerung hat ansonsten keine Ziele außer der materiellen Besitzstandwahrung, worin sie durch das Dauerbombardement der Konsumkultur bestärkt wird. Ein so beschränkter Horizont macht es freilich unmöglich, sich außer mit dem Geldbeutel in internationalen Konflikten zu engagieren: Man scheut eindeutige Positionen, philosophiert pseudopazifistisch über die prinzipielle Verwerflichkeit kriegerischer Auseinandersetzungen (wenn sie weit genug weg und keine Eigeninteressen tangiert sind) und überlässt es ggf. Amerikanern, Franzosen und Briten, ihren Kopf hinzuhalten - um besserwisserisch über sie herzuziehen, wenn etwas schiefläuft.

Die allgegenwärtige gutmenschliche Betroffenheitskultur bietet kein Lösungsansätze, nur individuelle Gewissensberuhigung: Indem man Dämmplatten ans Haus schraubt, verhindert man die Klimakatastrophe und somit, dass das hungernde Kind in Bangladesch auch noch absäuft. Freilich fährt man weiterhin mit dem Auto zum Einkaufszentrum auf der früher grünen Wiese, weil die Industrie verspricht, dass aus dem Auspuff mittlerweile reiner Wasserdampf mit Fichtennadelgeruch kommt. - Manipulation funktioniert letztlich nur, wenn sie auf Menschen trifft, die sich manipulieren lassen wollen. Dies ist immer der Fall, wenn man sich dadurch mühevolles Selbstdenken erspart.

In dieser behaglichen Weltsicht haben es sich Regierende und Regierte gemütlich gemacht, wenn auch natürlich nicht alle gleichermaßen vom kontinuierlich über 70 Jahre gewachsenen System profitieren: Die Verlierer werden mit jederzeit entziehbaren Almosen sediert. Im Konsens, dass Reflexion, neues Denken und Veränderung schlecht sind, wählen die Wähler in einem Ritual aus der Kaste der Parteipolitiker ihre Vertreter, deren Auftrag es ist, nichts zu tun, was den Gesamt-Status-Quo entscheidend ändern würde, z.B. mit einer Umschichtung des Vermögens durch eine gerechtere Bewertung des Produktionsfaktors Arbeit gegenüber dem Kapital.

Dies entspricht den Interessen der Nutznießer der bestehenden Verhältnisse. Kommt doch einmal Unruhe auf, wird sie durch Angst- oder Ablenkungsstrategien neutralisiert: Arbeitslosigkeit, Inflation, Statusverlust, Krankheit, Alter - Desinformation. Exekutive und Jurisdiktion sind zu reinen Instrumenten der Stabilisierung verkommen, eine gegenseitige Korrektur oder Kontrolle findet nicht wirklich statt, da man aufs engste personell und institutionell miteinander verflochten ist und nicht als Nestbeschmutzer gelten möchte - auch wenn dies eigentlich dem Verfassungsauftrag entspräche.

Im globalen Trend liegt, dass das Ergebnis auf den ersten Blick nicht etwa repressiv, sondern grenzenlos tolerant und politisch korrekt wirkt: Minderheitenprobleme werden bis zur Unerträglichkeit ausgewalzt und allenthalben Schutzrechte geschaffen, während das große Ganze aus dem Blickfeld gerät und paternalistische Eingriffe ins Privatleben - zum eigenen Wohl des dafür zu dummen Bürgers - zur Regel geworden sind. Verräterisch ist allerdings, dass die deutsche Spielart des Bemutterungsstaates auf von westlichen Werten geprägte Menschen vergleichsweise wenig Anziehungskraft ausübt, was sicher nicht mehr an der NS-Vergangenheit liegt.

Natürlich gibt es hier und heute auch eine Minderheit, die die Fehlentwicklungen erkennt, wider den biologischen Lauf der Dinge mehr unter den Älteren, da sie noch andere Verhältnisse kennen und nicht in einer 24/7-Matrix aus künstlichen Reizen aufgewachsen sind. Wie früher die Duodezfürsten hält man sich einige Hofnarren, die dagegen schreiben, sprechen oder singen dürfen. Aber auch sie wissen mehr oder weniger intuitiv um ihre Grenzen und haben die Schere schon im Kopf, denn wer es sich durch allzu große Widerborstigkeit mit dem System verdirbt, fliegt aus dem Medien- und damit Kohlekarussell. Ansonsten bleibt man auch im Widerstand unter sich und erhebt schon gar nicht mehr den Anspruch, außerhalb seiner eigenen sozialen Splittergruppe etwas bewirken zu wollen; so macht man es den Herren leicht.

Die Demographie wird durch den Zustrom von Menschen aus Osteuropa, dem Mittelmeerraum und dem Nahen Osten die neofeudalen Strukturen endgültig zementieren, denn mehrheitlich sind sie von undemokratischen und antipluralistischen Kulturen geprägt, die sich mit dem deutschen Geist zu einem statischen, bildungsfeindlichen und obrigkeitlichen Gemisch verbinden werden - eine intellekt- und wertelose Mad-Max-Wüste, in der faktisch das Recht des Stärkeren, Reicheren, Mächtigeren, Intriganteren oder Korrupteren gilt.

Deutschland ist heute von außen und innen betrachtet eine metallicschwarz glänzende Zuhälterlimousine mit getönten Scheiben, deren Navi unbeirrbar auf Eigennutz, Konsum und ansonsten Maulhalten programmiert ist. Ihr kraftstrotzender Motor röhrt freilich nur auf dem Standstreifen der Autobahn in die Zukunft, denn am Steuer sitzen geistige Frührentner, die Den Förster vom Silberwald für die größte Hervorbringung ihrer Zivilisation halten. Das Ziel der Fahrt ist ein maghrebinisches Straßencafé mit Dauerbespaßung - solange das Geld reicht.


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Seyran Ates: Der Multikulti-Irrtum (teribloG Rezensionen)


Tag: #004

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 09.02.2014
Titel: Ungeordnete Gedanken zur globalen Dauerkrise von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik: Das Kapital

* Eine grundlegende, wenn auch nicht die alleinige Ursache zahlreicher entscheidender Fehlentwicklungen weltweit ist die zuvor noch nie in diesem Ausmaß existierende Verfügbarkeit astronomischer Summen ungebundenen zirkulierenden Kapitals seit 1990. Ein erstes Anzeichen dafür war das Platzen der Dotcom-Blase 2000, bei dem unvorstellbare Mengen von Geld vernichtet wurden. Keine zehn Jahre später waren die Finanzmärkte bereits wieder so mit rein spekulativ oder verbrecherisch schlecht angelegtem Kapital überflutet, dass die Regierungen mit Steuermitteln in Milliardenhöhe ihren Zusammenbruch verhindern mussten.

* Selbst konservative Wirtschaftswissenschaftler erkennen eine langfristige Fehlentwicklung, in der die Politik den Produktionsfaktor Kapital gegenüber der Arbeit begünstigt, indem sie z.B. die Steuern für multinationale, rechtlich nicht greifbare Konzerne niedrig hält und dafür Regierungsprogramme abwürgt, die Armen und Arbeitslosen zugute kommen würden. Gewinne sind Privateigentum, Verluste in Milliardenhöhe werden sozialisiert, wie die letzte Bankenkrise bewiesen hat.

* Alle Experten sind sich einig, dass selbst nach der vergangenen Krise der Finanzwirtschaft noch oder schon wieder zu viel Kapital auf den Märkten vorhanden ist. Dem Nicht-Insider ist unerklärlich, woher es stammt, wem es gehört und womit es verdient wurde. Es wäre die Aufgabe der Politik, diesen Überfluss wirtschaftlich wirklich nutzbar zu machen, indem sie die Geldströme in Bahnen lenkt, die produktiv sind und der Allgemeinheit nutzen.

* Die Ursache der wirtschaftlichen Globalisierung und der damit verbundenen positiven Entwicklung bisher benachteiligter Regionen war der weltweite, ständig wachsende Überschuss an Kapital. Damit steht dieser Aufschwung auf tönernen Füßen, da seine Grundlage weder räumlich, politisch, legal noch kulturell oder ethisch gebunden ist und deshalb jederzeit entzogen werden kann.

* Geld ist der volatilste Produktionsfaktor, der durch Konkurse oder Inflation im Handumdrehen vernichtet werden kann. Trotz dieser Binsenweisheit dominiert es heute das wirtschaftliche und politische Handeln. Sollten in einer Situation das ungebrochen spekulative, risikoreiche Verhalten der Finanzkreise mit einer Handlungsunfähigkeit der Regierungen als ihren faktischen Versicherungen zusammentreffen, die dann entweder mit erhöhtem Steuerdruck auf ihre Bürger oder weiterer Verschuldung reagieren, wird das spannungsreiche, aber bisher durch die Verfügbarkeit von Kapital mühsam zusammengehaltene internationale und gesellschaftliche Gefüge zusammenbrechen.


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Ungeordnete Gedanken zur globalen Dauerkrise von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik: Analyse als Voraussetzung


Tag: #003

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 09.02.2014
Titel: Ungeordnete Gedanken zur globalen Dauerkrise von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik: Analyse als Voraussetzung

* Die Gretchenfrage lautet: Wie funktioniert das System? Solange mir das keiner erklären kann, spiele ich nicht mit. Vielleicht geht es heute nicht mehr so sehr darum, den sprichwörtlichen Elefanten in seiner Gesamtheit zu erkennen, sondern herauszufinden, wo seine Eier sind - und dieses Wissen entsprechend zu nutzen.

* Nichts hält die Mächtigen besser in Schach als die unablässige Frage nach dem Warum ihres Handelns, da sie sie zu Begründung und Rechtfertigung zwingt; diese Frage ist ein Grundrecht!

* Oft endet die Analyse nicht mit einer Antwort, sondern - frustrierenderweise - einer neuen Frage, da heute z.B. noch nicht klar ist, ob ein Phänomen einen neuen Prozess auslösen wird. Das ist der Unterschied zu einer in sich abgeschlossenen Ideologie und keine Schwäche, sondern Stärke dieser Denkungsweise.

* Im Gegensatz zur Geschichte kann bei der Analyse laufender Prozesse nicht der Test of Time als Kriterium für die Dauerhaftigkeit eines Phänomens vorausgesetzt werden. Bei Entwicklungen ist nicht absehbar, ob sie dauerhaft, vorübergehend oder ein Irrweg sind, erst recht ist ihr Ergebnis unklar.

* Analyse ist eine dauernde, ergebnisoffene Aufgabe, die die Fehlerhaftigkeit von Erkenntnissen berücksichtigen muss und damit ihre Revisionsbedürftigkeit. Statische Denkmuster eigenen sich nicht zum Verständnis von Prozessen, weshalb auch die Parameter der Analyse auf ihre Gültigkeit überprüft werden müssen.

* Voraussetzungen der Analyse sind das Verstehen von Kausalzusammenhängen und ihre Abstraktion, um die Erkenntnis übertragbar zu machen. Jede Konsequenz kann die Ursache neuer Entwicklungen sein. Zum Verständnis der Abläufe müssen ohne Scheuklappen alle vorhandenen Theorien nutzbar gemacht werden, auch z.B. die marxistische.

* Der Erkenntniswille der Menschen ist begrenzt wie in einem Pilotenspiel: Keiner will genau wissen, wie es funktioniert, solange man gewinnt.

* Verschwörungstheorien sind nicht zielführend. Was planvoll wirkt, ist tatsächlich nur das Ergebnis der mehr oder weniger zufälligen Interessenkongruenz von Gruppen, die die Mittel zur Durchsetzung ihrer Ziele haben und zusammenwirken, ein soziales Organisationsprinzip, das schon bei den ersten Menschen wirksam war, nur heute neue Dimensionen angenommen hat.

* Monokausale Erklärungsmuster führen nicht weiter. Als Alternative bieten sich die komplexen Modelle der Kybernetik mit Regelkreisen und Rückkopplungen an, die jedoch schwierig zu erstellen und zu handhaben sind. Deshalb und aus ideologischen Gründen - die Kybernetik gilt durch ihre Verfechter im früheren Ostblock als kontaminiert und diskreditiert - werden ihre Ansätze trotz der offenkundigen Mängel des analytischen Instrumentariums nicht mehr verfolgt.


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Phrasenschatz & Handlungsanleitung für das Krisenmanagement


Tag: #002

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 09.02.2014
Titel: Blog Die Rolle





In diesem Blog schlagen meine Sach- oder literarischen Texte auf, die nicht in das bereits vorhandene Gefüge von Online-Plattformen und -Kanälen passen (s. Links), über das ich mich seit bald 15 Jahren verbreite. Ziemlich egoistisch verschaffe ich mir dadurch eine Alternative zur digitalen Schublade, in der sie sonst ungelesen und unkommentiert verstauben würden.

Die Rolle wird so absehbar ein buntes Sammelsurium werden, als Ganzes das kreuz- und quervernetzte, sortierte Durcheinander meines Denkens abbilden; der einzelne Post wird hoffentlich einen Erkenntnis- oder Unterhaltungswert besitzen.

Selbstverständlich unterliegen sämtliche Texte und Grafiken (soweit nicht anders gekennzeichnet) meinem Copyright und sind als Urheber mein geistiges Eigentum. Wer sie ohne meine Genehmigung mittels Kopieren aus dem Zusammenhang dieses Blogs herauslöst und andernorts ganz oder teilweise auch in veränderter Form veröffentlicht, kriegt ein Problem, ditto gilt für den inhaltlichen Ideenklau.

Den interessierten Leser(inne)n wünsche ich viel Vergnügen und würde mich über ein Feedback unter info[ät]testimon.de freuen.

Links zu meinen anderen Wirkungsstätten im Internet:

testimon.de (Verlag & Veranstaltungen)

rijo-research.de
(Zeit & Geschichte)

teriblog.de (News-Blog)

teribloG Rezensionen

teribloG musiq (Musik-Blog)

Nürnberg griddisch (Nürnberg-Blog)

my eye (Grafik-Blog)


Tag: #
001

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